Tsipras fordert von Draghi Schuldenschnitt für Athen
Frankfurt/Athen (APA/dpa) - Bei einem Treffen mit EZB-Chef Mario Draghi hat der griechische Oppositionsführer Alexis Tsipras einen Schuldens...
Frankfurt/Athen (APA/dpa) - Bei einem Treffen mit EZB-Chef Mario Draghi hat der griechische Oppositionsführer Alexis Tsipras einen Schuldenschnitt für das Euro-Krisenland gefordert. Der Chef der stärksten griechischen Oppositionspartei Bündnis der radikalen Linken (Syriza) sagte zudem, der einzige Weg, durch den Europa aus der Finanzkrise herauskomme, sei ein starkes Wachstumspaket.
Außerdem benötige Griechenland einen weiteren Schuldenschnitt. „Wir brauchen einen New Deal“, so Tsipras in einer Erklärung seiner Partei vom Mittwoch. Tsipras habe Draghi am Vortag in Frankfurt getroffen.
Tsipras hob laut der Erklärung hervor, dass große Teile des griechischen Volkes eine noch nie da gewesene Krise durchmachten. Die griechischen Banken könnten trotz der geldpolitischen Antikrisenpakete der EZB immer noch keine Kredite vergeben, die benötigt würden.
Tsipras traf Draghi knapp eine Woche nach der weiteren massiven Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Tsipras hat der Erklärung zufolge in dem Gespräch betont, die beste Lösung für den Abbau des griechischen Schuldenberges sei ein Abkommen nach dem Muster des Londoner Schuldenabkommens vom Jahr 1953.
Damals, vor sechs Jahrzehnten, erließen zahlreiche Länder, darunter auch Griechenland, der jungen Bundesrepublik Deutschland einen Großteil ihrer Vor- und Nachkriegsschulden. Draghi kam am Mittwoch nach Berlin, um mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Lage in der Eurozone zu beraten.
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