Namen sind nicht nur Schall und Rauch
Von Catharina Oblasser...
Von Catharina Oblasser
Kals a. Gr. –Hofnamen bzw. Hausnamen spielen in Osttirol heute noch eine wichtige Rolle, weiß Sprachwissenschafter Hubert Bergmann. Der gebürtige Gaimberger forscht an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Er ist einer der Referenten beim namenkundlichen Symposium, das von heute Donnerstag bis 15. Juni in Kals stattfindet.
„Vulgo ... – Bemerkungen zum Phänomen Hausnamen aus Osttiroler Sicht“ lautet der Titel von Bergmanns Vortrag, zu hören am Samstag, den 14. Juni, um 10.30 Uhr im neuen Veranstaltungszentrum. Bergmann spricht von einer intensiven emotionellen Bindung der Menschen an diese Vulgo-Namen. „Bei Sterbebildern, Partezetteln und Nachrufen wird der Hofname konsequent angeführt. Interessant ist, dass immer mehr die Dialektform auch schriftlich verwendet wird“, erklärt der Forscher. An Bedeutung gewinnen die Hofnamen bei der bäuerlichen Direktvermarktung, hat Bergmann festgestellt. „Das ist quasi ein indirektes Gütesiegel.“ Und langlebig sind die Vulgo-Namen auch. „In Gaimberg sind einige noch in Gebrauch, die schon 1385 dokumentiert wurden.“
Das namenkundliche Symposium, organisiert von Peter Anreiter, Marialuise Haslinger und Heinz-Dieter Pohl, findet heuer schon zum 29. Mal statt. Ins Leben gerufen wurde es 1985, als das Kraftwerk Dorfertal in Planung war. Man wollte die Flurnamen dokumentieren, bevor das Tal geflutet würde.