Veranstalter: Keine Auswirkungen der Ukraine-Krise auf Viennafair
Wien (APA) - Die Viennafair The New Contemporary will auch heuer im Oktober ihren Weg als Österreichs größte Messe für zeitgenössische Kunst...
Wien (APA) - Die Viennafair The New Contemporary will auch heuer im Oktober ihren Weg als Österreichs größte Messe für zeitgenössische Kunst fortsetzen, wie die Veranstalter am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Wien betonten. Dass die Krise des Westens mit Russland um die Ukraine Einfluss auf umworbene russische Käufer oder Dmitri Aksjonow als Viennafair-Mehrheitseigentümer haben könnte, wurde verneint.
„Die Krise in der Ukraine, das ist eine politische Krise, aber das hat keine Auswirkung auf seine (Aksjonows) Tätigkeit und sein Engagement in Österreich und überhaupt sein Engagement für Kunst und Kultur“, sagte die Künstlerische Leiterin der Messe, Christina Steinbrecher-Pfandt. Auch dass die umworbenen russischen Kunden wegen der angespannten Lage heuer fernbleiben könnten, glaubt sie nicht. Bei einer Veranstaltung in Moskau im Mai, wo die Viennafair für ihre VIP-Packages warb, „hat sich keiner die Frage gestellt, komme ich nach Wien oder nicht aus ‚krisischen‘ Gründen“, so Steinbrecher-Pfandt gegenüber der APA am Rande der Pressekonferenz.
Der russische Investor Sergej Skaterschikow hatte die Viennafair 2012 übernommen, vor knapp einem Jahr zog er sich zurück und verkaufte seine Anteile an seinen Partner Aksjonow. Ein von Skaterschikow ins Leben gerufener Kunstfonds, der auf der Messe über fünf Jahre hinweg Kunstwerke im Wert von mindestens einer Millionen Euro jährlich erwerben wollte, tat dies nur einmal im Jahr 2012. Nach seinem Ausstieg hat Skaterschikow die Bilder persönlich vom Fonds gekauft.
Wie sich der Wegfall des Fonds 2013 auf den Umsatz auswirkte, konnten weder Steinbrecher-Pfandt noch Managing Director Renger van den Heuvel sagen: Die teilnehmenden Galerien gäben keine genauen Einnahmen bekannt. Die Besucherzahlen hätten sich 2013 jedenfalls um 7.000 auf 23.000 erhöht.
Als frisch gebackener Mehrheitseigentümer hatte Aksjonow angekündigt, mehr russische Sammler zur Viennafair bringen zu wollen. Außerdem soll die Messe demnach populärer werden und etwa auch Studenten, Familien, Senioren als Besucher und potenzielle Neo-Sammler anziehen.
Im Gespräch mit der deutsche Zeitung „Die Welt“ (20. Juli 2013) hatte Steinbrecher-Pfandt dementiert, dass es einen Streit Skaterschikows, der angeblich mit der Viennafair eher Richtung Westen expandieren wollte, mit Aksjonow, der für eine engere Verbindung zu Russland gewesen sein soll, gegeben habe. Skaterschikow habe über Kunst als Investitionsmittel gesprochen. Der von ihm ins Boot geholte Aksjonow habe „ein größeres Interesse (...), die Messe als Projekt zu entwickeln“. Mit der Lukrativität der Viennafair habe der Rückzug Skaterschikows ihrem Dafürhalten nach nichts zu tun, betonte Steinbrecher-Pfandt gegenüber der „Welt“. „Er dürfte eher damit zu tun haben, wie er seine Zeit einsetzen will.“
Die Viennafair findet im Oktober zum zehnten Mal statt. Der Mix - ein Drittel österreichische, ein Drittel osteuropäische und ein Drittel andere internationale Galerien - soll beibehalten werden. Insgesamt wollen die Organisatoren wieder rund 100 Anbieter gewinnen.
Galerien und Kunst aus Ost- und Südosteuropa bilden seit jeher einen Schwerpunkt der Viennafair. Sonderausstellungen gelten dieses Mal zeitgenössischer Kunst aus Rumänien im von der OMV unterstützten „Dialog: New Energies“, zeitgenössischer Kunst aus der Südkaukasus-Republik Aserbaidschan im „Vienna Focus“ in Partnerschaft mit der aserbaidschanischen Förderstiftung „Yarat“ und die „Zone 1“, in der heimische Galerien mit Unterstützung des Bundeskanzleramts jungen österreichischen Künstlern Einzelpräsentationen zu speziellen Konditionen ermöglichen. Außerdem werden Sammler im Rahmen von „Vienna Talks“ wieder über ihre Motivationen, Passionen und Strategien sprechen.
(S E R V I C E - Viennafair The New Contemporary, 2.10. bis 5.10. 2014, Messe Wien, Halle A, Messeplatz 1, 1020 Wien, Homepage: http://www.viennafair.at, Blog: http://thenewcontemporary.com)
(Alternative Namensschreibungen: Dimitry, Dimitrij Aksenov; Sergey Skaterchikov B I L D A V I S O: Frei für die Berichterstattung über Messe zur Verfügung stehende Pressfotos sind unter http://www.viennafair.at/de/presse/pressebilder-collection/ downloadbar))