Vom Kino-Star zur Star-Aktivistin
Viele Berühmtheiten drängen ins Rampenlicht. Angelina Jolie geht es nicht ums Image, die Schauspielerin engagiert sich wirklich. In London präsentierte sie Vorschläge zur Verfolgung von Vergewaltigern.
London – Wenn Angelina Jolie etwas anfängt, dann zieht sie es durch. Immer wieder stellt die 39-Jährige ihre Multitasking-Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis. Denn sie ist nicht nur eine anerkannte Hollywood-Schauspielerin, sondern auch Regisseurin und sechsfache Mutter. Doch momentan ist sie vor allem als Sonderbotschafterin der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR unermüdlich im Einsatz. Denn Jolie begnügt sie sich nicht damit, in die Kameras zu lächeln. Sie nützt ihre Berühmtheit, um für benachteiligte Menschen etwas zu bewegen.
Gemeinsam mit dem britischen Außenminister William Hague hat sie nun Vorschläge zur besseren Erfassung und Verfolgung von sexueller Gewalt in Konfliktgebieten vorgelegt. Bei einer viertägigen Konferenz in London wurde am Mittwoch ein internationales Protokoll verabschiedet, das die Straflosigkeit „wirklich und wahrhaftig beenden“ könne, wie der Action-Star sagte.
Das Dokument legt Richtlinien fest, wie sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten als solche erkannt, erfasst und verfolgt werden kann. Die Konferenz mit Diskussionsgruppen und Vorträgen, Ausstellungen und Theater ist das Ergebnis einer von ihr und Hague geleiteten zweijährigen Kampagne. Dafür besuchten die beiden u. a. die Demokratische Republik Kongo und Bosnien und sprachen mit Vergewaltigungsopfern.
Künftig will sich Jolie noch mehr als bisher der humanitären Arbeit widmen. „Ich hatte eine wundervolle Karriere“, verriet sie in der Pressekonferenz zu ihrem neuesten Film „Maleficent“. „Ich bin sicher, dass es noch mehr Filme gibt, aber ich möchte mich aufs Schreiben und die Regiearbeit konzentrieren und vor allem auf meine UN-Arbeit.“
Die Energie und Überzeugung, die Jolie bei jeder ihrer Aufgaben ausstrahlt, imponiert bestimmt auch ihrem Lebenspartner Brad Pitt. Im April 2012 haben sich die beiden verlobt, doch bisher musste die Hochzeit warten. Im Mai hat Jolie die Heiratspläne erneut bekräftigt, aber noch keinen Termin genannt. Aber eines weiß man bei ihr sicher: Bei Angelina Jolie gibt es keine halben Sachen. (TT, dpa)