Fußball-WM: Splitter 2 - Polster kommentiert Techno-Orakel

Rio de Janeiro (APA/AFP/dpa) - Splitter der Fußball-WM in Brasilien:...

Rio de Janeiro (APA/AFP/dpa) - Splitter der Fußball-WM in Brasilien:

Österreichs Rekordtorschütze Toni Polster ist während der WM als Kommentator im Einsatz - für ein technologisches Fußball-Orakel. Die Lakeside Labs, ein Forschungsverbund aus Klagenfurt, arbeitet an selbstorganisierenden vernetzten Systemen. An evolutionären Algorithmen wird in verschiedenen Projekten geforscht. Im Zuge der WM wurden die Rechner mit den Spielstilen der einzelnen Teams gefüttert, in Simulationsprozessen wird das „Spiel“ mit der gegnerischen Mannschaft nun virtuell ausgetragen. Die Forscher erstellen damit eine Vorhersage der Gewinner und Verlierer der Gruppenspiele. Zu sehen ist auf www.robotoracle.at.

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Rote Karte für Prognosen durch chinesische Panda-Babys: Kurz vor dem WM-Auftakt haben die chinesischen Behörden das Orakel der führenden chinesischen Aufzuchtstation verboten. Genauere Angaben zum Grund wurden nicht gemacht. Die Bären sollten die Nachfolge des legendären Tintenfischs Paul antreten. Während der Gruppenspiele sollte ihnen Futter in drei Bambus-Körben angeboten werden. In der K.o.-Runde hätten sie Bäume hochklettern sollen, an deren Spitze die Länder-Flaggen der jeweiligen Mannschaften befestigt sein sollten.

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Vor der ersten WM-Partie der niederländischen Nationalelf ist in der Heimat das Oranje-Fieber ausgebrochen. Ganze Straßenzüge wurden mit Fahnen und Wimpeln verziert und komplette Häuserfassaden angemalt - alles in Orange versteht sich. Bierbrauer locken mit Minikleidern beim Kauf einer Kiste Bier. Der WM-Hit 2014 ist jedoch ein Jogging-Anzug im Retro-Look. Das Oranje-Fieber ist allerdings in diesem Jahr weniger hoch, als bei früheren Turnieren, stellten Marktforscher fest. Grund sei unter anderem die Wirtschaftskrise.

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Argentiniens Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner will die traditionelle Fußballrivalität mit Brasilien beiseitelegen. Sie hoffe, dass die WM-Trophäe nach dem Turnier in Südamerika bleibe, twitterte Kirchner am Mittwoch (Ortszeit) und wandte sich direkt an Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff: „Im Namen aller Argentinier - wir haben keinen Zweifel, dass Brasilien 2014 ein tolles Fest werden wird“. Es werde eine WM des Friedens, der Toleranz, der Diversität, des Dialogs und des Verständnisses werden, fügte sie hinzu.

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Italiens umstrittener Star Mario Balotelli wird für die WM „bereit sein“. Dies untermauerte Teamchef Cesare Prandelli im dpa-Interview. Er versuche jedenfalls alles, um dem Angreifer des AC Milan unter die Arme zu greifen. „Die Wahrheit ist, dass auch Verrückte Liebe brauchen. Mario hat sich bei uns immer gut benommen“, meinte Prandelli über den seit kurzem verlobten 23-Jährigen. Balotelli spalte in Italien eben die öffentliche Meinung.

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Chinas Polizei hat aus Sorge um betrunkene Fußballfans am Steuer während der WM eine Kampagne gegen Alkohol im Straßenverkehr gestartet. Wegen der Zeitverschiebung zwischen Brasilien und China werden viele Spiele in den frühen Morgenstunden in China übertragen, und die Gefahr von Unfällen mit betrunkenen Fahrern steigt. Die Polizei werde Autofahrer während der Spieltage genau kontrollieren, kündigte das Ministerium für Öffentliche Sicherheit an.

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Durch seinen unachtsamen Umgang mit taktischen Auszeichnungen hat Englands Assistenztrainer Gary Neville vor dem WM-Auftakt gegen Italien für Aufsehen gesorgt. Zeitungen veröffentlichten großformatig das Bild eines Zettels, den Neville beim Training vor sich her trug. Darauf war in blauer Schrift unter anderem zu lesen: „Wenn der Ball in die kontrollierte Zone geht, muss das Team mindestens drei Pässe machen, bevor es zum Stürmer geht.“ Der Ex-Profi von Manchester United nahm die Berichte zur Kenntnis. „Harmlose Trainingsnotizen sind die größte Story des Tages“, twitterte Neville.

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Himmlischer Beistand für die deutsche Mannschaft: Astronaut Alexander Gerst hat sich auf der Internationalen Raumstation ISS im DFB-Trikot präsentiert. „Möge der Bessere gewinnen. Viel Glück“, sagte er in einer am Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. In dem Clip zeigt Gerst rund 400 Kilometer über der Erde mit seinen US-Kollegen Reid Wiseman und Steven Swanson auch Fallrückzieher und Torhüterparaden mit einem kleinen Fußball in der Schwerelosigkeit. Gerst verriet, man habe mit der Flugleitzentrale vereinbart, dass die sechsköpfige ISS-Mannschaft manche WM-Spiele live verfolgen könne.