Irak - Moskau: Islamisten-Aufstand belegt Scheitern der US-Invasion
Bagdad (APA/AFP) - Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den Vormarsch islamistischer Extremisten im Irak als einen Beleg für das Scheit...
Bagdad (APA/AFP) - Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den Vormarsch islamistischer Extremisten im Irak als einen Beleg für das Scheitern der US-geführten Irak-Invasion vor elf Jahren bezeichnet. „Die Ereignisse im Irak verdeutlichen den vollkommenen Misserfolg des Abenteuers, an dem sich die USA und Großbritannien beteiligt haben“, sagte Lawrow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Itar-Tass.
Lawrow äußerte sich besorgt über die Zukunft des Landes. „Die Einheit des Iraks ist bedroht.“ Die „Explosion des Terrorismus“ im Irak sei darauf zurückzuführen, dass die „Besatzer nichts für den nationalen Dialog getan haben“. Moskau habe schon seit langem davor gewarnt, dass der Einmarsch der USA und Großbritanniens „kein gutes Ende haben wird“, erklärte Lawrow. „Vor elf Jahren hat der US-Präsident den Sieg der Demokratie im Irak verkündet, seitdem hat sich die Lage drastisch verschlechtert.“
Zweieinhalb Jahre nach dem Abzug der US-Truppen hatte die radikal-sunnitische Organisation Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL/ISIS) Anfang der Woche eine Blitzoffensive gestartet. Sie eroberte die nordirakische Millionenstadt Mossul und dann die gesamte Provinz Ninive sowie Teile der Provinz Kirkuk. Am Donnerstag rückten ISIL-Kämpfer bis auf 90 Kilometer an die Hauptstadt Bagdad vor.
Der damalige US-Präsident George W. Bush hatte im März 2003 ohne Mandat der Vereinten Nationen den Einmarsch in den Irak angeordnet. An der Spitze einer „Koalition der Willigen“ stürzten die US-Truppen binnen weniger Wochen den irakischen Machthaber Saddam Hussein. Nach achtjähriger Besatzung verließen Ende 2011 die letzten US-Soldaten den Irak.