Burgtheater: Finanzamt interessiert sich für alle Bargeldzahlungen
Wien (APA) - Schauspielern, Regisseuren und dem Betriebsrat des Burgtheaters drohen Steuerprüfungen. Die Finanzprüfer interessieren sich lau...
Wien (APA) - Schauspielern, Regisseuren und dem Betriebsrat des Burgtheaters drohen Steuerprüfungen. Die Finanzprüfer interessieren sich laut dem Wirtschaftsmagazin „Format“ vor allem für alle Bargeldzahlungen, die von der entlassenen ehemaligen kaufmännischen Burgtheater-Direktorin Silvia Stantejsky veranlasst wurden.
Die beiden Nestroy-Preisträger Michael Maertens und Christiane von Poelnitz bestreiten gegenüber „Format“ jede Unregelmäßigkeit: „Das Geld ist versteuert worden“, so Maertens. „Jede Akonto-Zahlung an mich wurde dem Gehalt abgezogen und damit ordnungsgemäß versteuert“, wird von Poelnitz zitiert.
Belege für mehrere 10.000 Euro, die bar von der Burgtheater-Kasse an den Betriebsrat geflossen seien, stünden im Verdacht von Scheinrechnungen, berichtet das Magazin. Rechnungen mit Titeln wie „Abrechnung künstlerische Lizenzen“ (18.000 Euro), „TV-Auszahlung“ (12.000 Euro) oder „Personalangelegenheiten“ (18.000 Euro) seien laut Burg-Betriebsratsvorsitzende Dagmar Hölzl falsch: „Ich habe das Geld nie gesehen.“
Auch die am Burgtheater üblicherweise bar ausgezahlte Abgeltung von Urheberrechten bei Rundfunk- und Fernsehübertragungen an Künstler interessiere die Steuerbehörden, die nun überprüfen wollen, ob diese Gelder von den Empfängern versteuert wurden.
Über eine weitere Facette der Burgtheater-Kalamitäten berichtet die Tageszeitung „Österreich“ in ihrer Donnerstag-Ausgabe. Der ehemalige Chauffeur des entlassenen Burgtheater-Direktors Matthias Hartmann habe seinen Ex-Chef auf Auszahlung von 980,40 Überstunden, gesamt knapp 27.000 Euro, geklagt. Viele dieser Fahrten sollen nichts mit dem Theaterbetrieb zu tun gehabt haben, sondern rein privater Natur gewesen sein. Hartmann weist die Vorwürfe über seine Anwältin Katharina Körber-Risak zurück.