Rettung vor dem Bürgerkrieg - wo Syrer international Zuflucht finden
Damaskus (APA/dpa) - In Deutschland haben sich Bund und Länder auf die Aufnahme von zusätzlichen 10.000 Syrern geeinigt. Derzeit leben etwa ...
Damaskus (APA/dpa) - In Deutschland haben sich Bund und Länder auf die Aufnahme von zusätzlichen 10.000 Syrern geeinigt. Derzeit leben etwa 40.000 Bürgerkriegsflüchtlinge in der Bundesrepublik - der weit überwiegende Teil kam als Asylbewerber. Abgesehen von Syriens Nachbarstaaten steht Deutschland damit vorbildlich da:
In der TÜRKEI haben nach Angaben der Regierung vom April fast eine Million syrische Flüchtlinge Zuflucht gesucht. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sprach sich dafür aus, die Tür für die Notleidenden aus dem Nachbarland weiter offen zu halten. Im Februar hatte seine Regierung die Kosten für die Aufnahme der Flüchtlinge mit umgerechnet 2,5 Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) angegeben. Erdogan forderte bei einem Besuch in Brüssel mehr internationale Unterstützung.
In FRANKREICH sind nach Angaben des Außenministeriums 2013 mehr als 1300 Menschen als Flüchtlinge aus Syrien angekommen. Aktuell leben mehr als 1900 Syrer mit einem solchen Status im Land. Etwa 500 Menschen aus Syrien werden aus humanitären Gründen geduldet. Mit einem Langzeitvisum, als Studenten oder im Rahmen von Familienzusammenführung leben rund 2000 Syrer in Frankreich.
GROSSBRITANNIEN hat sich zur Aufnahme von 500 Flüchtlingen aus Syrien unter einem Sonderkontingent für besondere Härtefälle bereiterklärt. Darüber hinaus nehmen die Briten wie Deutschland auch Asylbewerber unter den üblichen Bedingungen auf. Seit Beginn des Syrien-Konfliktes sind dies bisher rund 4000.
In den NIEDERLANDEN haben im vergangenen Jahr 2673 Syrer Asyl beantragt. Die meisten von ihnen erhielten eine befristete Aufenthaltsgenehmigung. Offiziell haben die Niederlande für dieses Jahr 200 Plätze zur Verfügung gestellt. Bereits in den ersten beiden Monaten stellten mehr als 900 Syrer in den Niederlanden einen Asylantrag, teilte das Justizministerium mit.
In ÖSTERREICH unterzeichneten Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) Ende Mai eine völkerrechtliche Vereinbarung über die Unterbringung 1000 weiterer Flüchtlinge aus Syrien. Insgesamt sollen 1500 Syrer aufgenommen werden. Seit Ankündigung des ersten Hilfspakets im August 2013 trafen 300 Personen in Österreich ein, in den nächsten Wochen sollen weitere 100 Syrer kommen und bis Herbst weitere 100 folgen.