US-Unternehmen evakuieren Mitarbeiter aus irakischer Luftwaffenbasis
Washington/Bagdad (APA/AFP/Reuters/dpa) - US-Unternehmen haben vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Sicherheitslage im Irak US-Mit...
Washington/Bagdad (APA/AFP/Reuters/dpa) - US-Unternehmen haben vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Sicherheitslage im Irak US-Mitarbeiter einer irakischen Luftwaffenbasis vorübergehend evakuiert. Dies teilte das amerikanische Außenministerium am Donnerstag mit. Es handelt sich demnach um US-Amerikaner, die für die irakische Regierung im Verteidigungsbereich arbeiten.
Konkret soll die Basis Balad nördlich der Hauptstadt Bagdad betroffen sein, wie es aus US-Verteidigungskreisen hieß. Rund hundert US-Amerikaner seien vorübergehend in die irakische Hauptstadt verlegt worden. Sie seien an der geplanten Lieferung von 36 amerikanischen F-16 Kampfjets an die irakische Regierung beteiligt gewesen.
Das Pentagon betonte, dass die US-Regierung nicht an der Operation beteiligt sei: „Es sind ihre Mitarbeiter, ihre Flugzeuge“, hieß es. Auf dem Militärflughafen Balad waren während der US-Besatzung bis zu 36.000 US-Militärangestellte stationiert, doch wurde der weitläufige Komplex im November 2011 in die Verantwortung der Iraker übergeben.
US-Außenamtssprecherin Jen Psaki bestätigte, dass es sich bei den Betroffenen um Auftragnehmer der irakischen Regierung handelt, die im Rahmen des Programms zu Militärverkäufen ans Ausland (FMS) im Irak seien. Die Besetzung der US-Botschaft und Konsulate habe sich nicht verändert, erklärte sie.
Die Kämpfer der radikalen sunnitischen Rebellengruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL) waren zuvor weiter nach Bagdad vorgestoßen. Bei ihrer Blitzoffensive hatten sie am Dienstag die nördliche Millionenstadt Mossul und die gesamte Provinz Ninive in ihre Gewalt gebracht und anschließend auch Teile der Provinz Kirkuk und die Stadt Tikrit erobert. US-Präsident Barack Obama sicherte der irakischen Regierung Unterstützung im Kampf gegen die Extremisten zu und sagte, „alle Optionen“ würden geprüft.
Der Iran schickte unterdessen Revolutionsgarden in den benachbarten Irak, um die Jihad-Verbände der ISIL zurückzudrängen. Mindestens drei Bataillone der Al-Quds-Brigaden, die Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden, wurden zur Unterstützung geschickt, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf iranische Sicherheitskreise.