„Die Bürger entwickeln ihr Dorf selbst“
Fließ – Bevor die Würfel für den Bau des Fließer Dorfzentrums im Jahr 2012 gefallen sind, hat die Bevölkerung ein kräftiges Wörtchen mitgere...
Fließ –Bevor die Würfel für den Bau des Fließer Dorfzentrums im Jahr 2012 gefallen sind, hat die Bevölkerung ein kräftiges Wörtchen mitgeredet. Inzwischen ist der Rohbau fertiggestellt, im April soll das multifunktionale Objekt offiziell eröffnet werden.
„Die Bürger selbst sind verantwortlich für die Weiterentwicklung im Dorf“, hob Klaus Juen kürzlich bei einer Podiumsdiskussion auf Initiative des Museumsvereins im „Weißen Kreuz“ hervor. Juen ist Leiter der Abteilung Dorferneuerung des Landes Tirol. „Die Vor-Ort-Werkstatt in Fließ war ausschlaggebend für die bauliche Lösung, die jetzt umgesetzt wird“, erläuterte der Experte. An erster Stelle der Prioritätenliste stehe das Wohlgefühl der Menschen im Dorf. Die Fließer hätten klar zum Ausdruck gebracht, dass ihnen ein Ort der Begegnung wichtig ist. Die Abteilung Dorferneuerung könne lediglich Rahmenbedingungen bzw. Programme zur Verbesserung der baulichen, verkehrstechnischen und kulturellen Verhältnisse im Dorf fördern, so Juen. Sehr wohl sei man dabei dem Tiroler Ortsbildgesetz verpflichtet: „Das heißt, dass einzelne Gebäude als charakteristisch für ein Dorf ausgewiesen werden können.“
Eckpunkte zur weiteren Dorfentwicklung hat Bürgermeister Hans Peter Bock skizziert: „In unseren Ortsteilen mit Schule brauchen wir auch Kinderbetreuung. In der Talschiene sollen weitere Arbeitsplätze entstehen, zu viele Fließer pendeln nach Innsbruck. Gefragt sind auch leistbare Startwohnungen für junge Leute. Wenn wir die Jungen nicht halten können, sind sie für immer weg.“
Die Veranstaltungsreihe „Häuser“ des Museumsvereins Fließ endet am Freitag, 27. Juni, mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wohnen in der Zukunft“. (hwe)