Hilfsorganisationen fürchten Sozialabgaben für Ehrenamtliche

Wien (APA) - Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz befürchten, dass sie für ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter künftig Sozialabgaben abführen ...

Wien (APA) - Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz befürchten, dass sie für ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter künftig Sozialabgaben abführen müssen, berichten die „Salzburger Nachrichten“ (Freitag-Ausgabe). Anlassfall ist eine Tirolerin, die einen Antrag auf Krankenversicherung gestellt hat. Der Fall liegt im Sozialministerium, dort gibt man auf APA-Anfrage Entwarnung.

Die ehrenamtliche Helferin, die regelmäßig bei einer kirchlichen Hilfsorganisation arbeitete, hat laut dem Bericht bei der Gebietskrankenkasse einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Kasse leitete ein Verfahren ein. Laut dem Direktor der Tiroler GKK, Arno Melitopulos, handle es sich um einen Einzelfall. Es sei sicher nicht die Absicht der Kasse, für ehrenamtliche Arbeit generell Sozialbeiträge zu kassieren.

Die Hilfsorganisationen sind sich da nicht so sicher. Sie befürchten, dass auch für andere ehrenamtliche Mitglieder Sozialversicherung bezahlt werden muss, falls das in diesem einen Fall so entschieden wird. So hat etwa das Rote Kreuz laut „SN“ bereits einen Brief an Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) geschrieben, in dem es sich vehement gegen eine Sozialversicherungspflicht für ehrenamtliche Helfer ausspricht.

Am Sozialministerium wird es auch liegen, diese Sache zu entscheiden. Die Tiroler Gebietskrankenkasse hat das Ansuchen der Frau vorerst gestoppt und das Sozialministerium um seine Rechtsansicht gebeten. Erst wenn diese Informationen vorlägen, wolle die Tiroler Kasse endgültig entscheiden, sagte Melitopulos.

Gegenüber der APA bestätigte man im Ministerium, dass man sich derzeit mit diesem konkreten Fall befasse. Dass aber generell für alle Ehrenamtlichen Sozialabgaben eingeführt werden könnten, sei nicht vorstellbar, so ein Sprecher.