Landespolitik

Ingo Mayr einziger Kandidat für Parteivorsitz in Tiroler SPÖ

Der Tiroler SPÖ-Obmann Ingo Mayr.
© Thomas Böhm / TT

Seit Ende 2012 hat die Tiroler SPÖ keinen gewählten Parteiobmann. Am 28. Juni stellt sich nun Ingo Mayr als einziger Kandidat zur Wahl.

Innsbruck - Der Bürgermeister der Gemeinde Roppen und Gewerkschafter Ingo Mayr bewirbt sich als einziger Kandidat um den Vorsitz der krisengeschüttelten Tiroler SPÖ beim Parteitag am 28. Juni in Innsbruck. Dies teilte die Partei am Freitag in einer Aussendung mit. Die Frist für Bewerbungen habe am Freitag um 12.00 Uhr geendet, hieß es.

Vom Parteivorstand nominiert

Mayr war bereits Anfang März vom Parteivorstand zum Kandidaten ernannt worden, eine Abstimmung erfolgte in dem Gremium jedoch nicht. Der 48-jährige Mayr gilt als enger Vertrauter des geschäftsführenden Parteivorsitzenden und Klubobmannes, LAbg. Gerhard Reheis, der auf eine Vorsitzkandidatur verzichtete.

Der Parteitag soll im Innsbrucker Congress über die Bühne gehen. Bundeskanzler und Bundesparteivorsitzender Werner Faymann werde ebenfalls anwesend sei, sagte Landesgeschäftsführer Georg Dornauer der APA. Dass es keine Gegenkandidaten für Mayr gibt, sei ein positives Signal in Richtung „mehr Miteinander und weniger Gegeneinander in der Partei“. Dornauer hoffte auf eine hohe Zustimmung für den Kandidaten. Dann stünde einer Konsolidierung der SPÖ Tirol nichts mehr im Wege.

Lange geliebäugelt mit einer Kandidatur für den Posten des Parteichefs der Tiroler SPÖ hatte der Nationalratsabgeordnete Maximilian Unterrainer. Am Dienstag erklärte er jedoch gegenüber der APA, doch nicht gegen Mayr antreten zu wollen. Er habe nach vielen Gesprächen und Diskussionen in den vergangenen Wochen entschieden, das „Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen“, sagte Unterrainer.

Seit Ende 2012 kein gewählter Parteichef

Der bisher letzte gewählte Vorsitzende der Tiroler SPÖ, Ex-LHStv. Hannes Gschwentner, war Ende Juni 2012 als Parteichef abgetreten. Seitdem führt Reheis geschäftsführend die Partei. Im Februar 2013 wählten ihn die Delegierten bei einem außerordentlichen Landesparteitag mit 98,96 Prozent zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl. Eine Obmannwahl fand nicht statt, sondern wurde zunächst für den Herbst 2013 und schließlich für das Frühjahr 2014 avisiert.

Ein Umstand, der für einigen Unmut sorgte und zu parteiinternen Konflikten führte. Diese spitzten sich schließlich nach dem schlechten Abschneiden bei der Landtagswahl 2013, bei dem die SPÖ einen neuerlichen historischen Tiefstand erreichte, zu. Funktionäre aus dem Tiroler Unterland bekundeten ihren Unmut mit der Parteiführung rund um Reheis. Dieser verzichtete zwar auf eine Vorsitz-Kandidatur, erklärte jedoch, weiter Klubobmann bleiben zu wollen. Diese Ansage mündete jedoch in einen parteiinternen Machtkampf, die Landtagsabgeordneten Thomas Pupp und Elisabeth Blanik sprachen sich für einen Rückzug des 59-Jährigen auch als Klubchef aus. Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Klub scheiterten jedoch die Ablöseversuche. (APA)