Hohe Sicherheitsvorkehrungen vor Präsidentschaftswahl in Afghanistan

Kabul (APA/AFP) - Einen Tag vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Afghanistan haben die Behörden des Landes am Freitag die Siche...

Kabul (APA/AFP) - Einen Tag vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Afghanistan haben die Behörden des Landes am Freitag die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verstärkt. In der Hauptstadt Kabul und anderen Städten durchsuchten Sicherheitskräfte nahezu jedes Auto, um mögliche geplante Selbstmordanschläge der radikalislamischen Taliban zu verhindern.

Generalstabschef Scher Mohammed Karimi sagte bei einer Pressekonferenz, die Sicherheitsvorkehrungen für den Urnengang am Samstag sollten „noch besser“ sein als bei der ersten Wahlrunde im April. Damals war den Taliban kein größerer Anschlag gelungen.

Die Islamisten drohten für die Stichwahl erneut mit Anschlägen. Bei der Abstimmung stehen sich der frühere Außenminister Abdullah Abdullah als Favorit und der ehemalige Weltbank-Ökonom Ashraf Ghani gegenüber. Abdullah erhielt in der ersten Wahlrunde 45 Prozent der Stimmen, Ghani erreichte knapp 32 Prozent. Der Urnengang war allerdings von Unregelmäßigkeiten überschattet.

Präsident Hamid Karzai darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. Er rief die Sicherheitskräfte auf, sich während der Stichwahl neutral zu verhalten. Nach Regierungsangaben sollen am Samstag landesweit etwa 400.000 Soldaten, Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter im Einsatz sein.

Die bisherige NATO-Mission ISAF in Afghanistan endet am 31. Dezember. Folgen soll eine internationale Ausbildungs- und Unterstützungsmission, um das Land in den folgenden Jahren weiter zu stabilisieren. Auch daran will sich Deutschland beteiligen.