Katastrophen

Tirol übte Notfall: Terror-Alarm

Ein entgleister Güterzug und ein terroristischer Hintergrund waren am Dienstag die Herausforderung für 800 Einsatzkräfte bei der Landeskatastrophenübung.

Von Christoph Mair

Innsbruck –Tirol ist ins Fadenkreuz von Terroristen geraten. Weil Österreich einer EU-Militärmission, die einen Konflikt in Afrika befrieden soll, den Durchmarsch erlaubt, versuchen Kämpfer aus einem der Staaten, die Truppenverschiebungen zu sabotieren. Durch Anschläge. Deshalb schützt das Bundesheer wichtige Infrastruktur. In dieser angespannten Situation entgleist beim Nordportal des Umfahrungstunnels Innsbruck ein Güterzug. Anschlag oder Unfall? Chemikalien treten aus. In einem entgegenkommenden Zug werden bei einer Vollbremsung Dutzende Menschen verletzt. So weit die umfangreiche Annahme für die Landeskatastrophenübung, die gestern in die große Bundesheerübung „Schutz 2014“ eingebettet war.

Rund 800 Einsatzkräfte aller denkmöglichen Organisationen übten das Zusammenspiel im Katastrophenfall. „Die Herausforderung bei dieser Übung ist das Zusammenspiel der militärischen und zivilen Kräfte“, Tirols Militärkommandant Generalmajor Herbert Bauer. Denn bevor überhaupt an eine Bekämpfung der Unfallfolgen zu denken war, musste das Militär den Schauplatz sichern.

Erst dann können Feuerwehrleute aus Hall und Umgebung daran gehen, in Vollschutzanzügen den lecken Kesselwagon abzudichten. Der Eindruck von Beobachtern, dass es lange dauert, bis endlich den Verletzten geholfen wird, die teils auf den Gleisen liegen, täuscht nicht. Doch die Retter können erst vordringen, als die chemische Gefahr gebannt ist. „Der Einsatz im Tunnel ist eine besondere Herausforderung“, betont auch Tirols Landesfeuerwehrinspektor Alfons Gruber. „Bevor jemand auf das Gleis kann, muss die Freigabe der ÖBB erfolgen.“ Schließlich müsse sichergestellt sein, dass die Oberleitung mit ihren 15.000 Volt abgeschaltet und der Bahnverkehr eingestellt sei. Mit dem Ablauf der Übung war Gruber sehr zufrieden. „Die Herausforderungen sind nicht gering.“ Herbert Bauer pflichtete ihm bei. Auch wenn bei einer Übung die nervliche Anspannung eines Realeinsatzes fehle, sei der Nutzen enorm und unverzichtbar.

Ebenfalls – spektakulärer – Teil der Übung war auch der Aufbau einer Ersatzstromversorgung durch Netzbetreiber Tinetz und einen Blackhawk-Heli des Bundesheeres nach der Sprengung eines Strommastens.

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