USA planen Sieg gegen Ghana, Nigeria gegen den Iran Favorit
Nur der Sieger zwischen Ghana und den USA bleibt in der Gruppe G mit Deutschland und Portugal im Rennen um den Aufstieg. Nigeria plant gegen den Iran drei Punkte ein.
Gruppe F
Iran - Nigeria, 21.00 Uhr: Mit Nigeria steigt heute (21 Uhr) der regierende Afrika-Meister in die Fußball-WM ein. Auf die „Super Eagles“ wartet zum Auftakt in Curitiba die Partie gegen den Iran. Die ambitionierten Westafrikaner gehen als Favorit in die zweite Partie der Gruppe F. Die Vorbereitung der Iraner verlief nämlich nicht gänzlich pannenfrei. Wirtschaftliche Engpässe im Land, daraus resultierend finanzielle Sorgen im nationalen Verband und das Rätselraten um die Zukunft von Teamchef Carlos Queiroz sorgten beim vierfachen WM-Teilnehmer im Vorfeld für Stirnrunzeln.
Die Iraner gefallen sich nun aber in der Rolle des Außenseiters: „Es wird so geredet, als gebe es in unserer Gruppe nur drei Mannschaften, aber das ist nicht einmal so schlecht“, sagte der Portugiese Queiroz über die, wie er meint, „Fehleinschätzung“ der Beobachter. Anführen soll das „Team Melli“ der routinierte Javad Nekounam. Der 138-fache Internationale ist Kapitän, Spielgestalter und Spezialist für ruhende Bälle in Personalunion. Mittlerweile spielt der 33-jährige ehemalige Osasuna-Legionär in Kuwait.
Nigeria vertraut auf Taktgeber John Obi Mikel. Der Chelsea-Mittelfeldmann soll die Offensivreihe mit Liverpools Victor Moses, Fenerbahce-Profi Emmanuel Emenike und dem schnellen Ahmed Musa (ZSKA Moskau) mit Bällen versorgen. In fünf der jüngsten sechs Endrunden am Start, soll für die Superadler in Brasilien heuer mehr als die Achtelfinale 1994 und 1998 herausschauen.
Vorerst soll der erste WM-Dreier seit 16 Jahren gelingen. In den jüngsten sechs Partien 2002 und 2010 schauten für die Nigerianer nur zwei Unentschieden heraus. Der Status als Nummer 1 Afrikas ging verloren. Stephen Keshi will diesen Ruf nun wiederherstellen.
Gruppe G
Deutschland - Portugal, 18 Uhr: siehe unter http://go.tt.com/1y5vmWU
Ghana - USA, 0.00 Uhr: Nach dem „Gigantenduell“ Deutschland gegen Portugal treffen heute Nacht (24 Uhr) die Außenseiter Ghana und USA aufeinander. Eine Niederlage kann sich kein Team erlauben, wenn es mit dem Achtelfinale klappen soll. „Wir wollen zum Start gleich drei Punkte holen“, sagte daher auch ÖFB-Rekordteamspieler und US-Assistenztrainer Andreas Herzog. Die Vergangenheit spricht indes für die Afrikaner.
„Das ist für uns bereits wie eine K.-o.-Runden-Partie“, meinte US-Chefcoach Jürgen Klinsmann, der allerdings um die schmerzhaften WM-Erfahrungen mit dem Gruppengegner bestens Bescheid weiß. Vor acht Jahren in Deutschland besiegelte ein 1:2 gegen die Westafrikaner das fixe Vorrunden-Aus, beim Turnier 2010 in Südafrika jubelten die „Black Stars“ im Achtelfinale und schickten die US-Boys heim. „Die USA waren zweimal in 50:50-Situationen unterlegen. Jetzt liegt es an uns, das zu ändern“, sprach der Deutsche Klartext.
Wer die Partie in Natal verliert, kann angesichts der folgenden Duelle mit den Mitfavoriten Deutschland und Portugal wohl nur noch theoretisch mit dem Weiterkommen spekulieren. „Das erste Spiel ebnet den Weg, es wird das härteste des Bewerbs“, kommentierte Ghanas Mittelfeld-Antreiber Kevin-Prince Boateng, der wegen seiner chronischen Kniebeschwerden zuletzt nur eingeschränkt trainieren konnte.
Vor vier Jahren war Ghana in Südafrika nur wenige Zentimeter davon entfernt, als erstes afrikanisches Team in ein WM-Halbfinale einzuziehen. Doch Asamoah Gyan jagte in der letzten Minute der Verlängerung gegen Uruguay einen Strafstoß an die Latte, im Elfmeterschießen setzten sich dann die Südamerikaner glücklich durch. In Brasilien nimmt das Team den nächsten Anlauf. „Wir sind noch stärker als 2010 und können für eine große Überraschung sorgen“, betonte Boateng. Staatspräsident John Dramani Mahama formulierte es etwas deutlicher: „Wir erwarten und beten, dass Ghana zum ersten Mal in unserer Geschichte die Weltmeisterschaft holt.“