Drei Ärzte nach Tod von Dreijähriger in Tirol vor Gericht
Innsbruck (APA) - Nach dem Tod eines dreijährigen Mädchens nach einem Routineeingriff in der Innsbrucker Klinik im Oktober 2011 haben sich a...
Innsbruck (APA) - Nach dem Tod eines dreijährigen Mädchens nach einem Routineeingriff in der Innsbrucker Klinik im Oktober 2011 haben sich am Montag am Landesgericht Innsbruck drei Ärzte verantworten müssen. Den Medizinern wurde das Vergehen der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen vorgeworfen. Ein Urteil wurde für Mittwoch erwartet.
Die Ärzte sollen laut Staatsanwaltschaft durch eine zu lange Verabreichung des Narkosemittels Propofol den Tod der dreijährigen Patientin verursacht haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu drei Jahre Haft. Der Prozess war für drei Tage anberaumt.
Das Mädchen war am 15. Oktober in das Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert worden, weil es beim Spielen Klebstoff verschluckt hatte. Von dort war das Kind aber umgehend an die Innsbrucker Klinik überwiesen worden. Noch am selben Tag sei unter Narkose eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege vorgenommen worden.
Die Narkose war laut der ärztlichen Direktorin „ohne Zwischenfälle“ verlaufen. Das Kind wurde danach routinemäßig auf die Intensivstation verlegt und weiterbehandelt. Zu der Verschlechterung, die schließlich in einem Multiorganversagen des Kindes mündete, sei es schließlich rund vier Tage später gekommen.