Drogenring in Tirol zerschlagen: Neun Verdächtige in U-Haft
Acht Männer und eine Frau aus Kroatien sowie Serbien sollen kiloweise Suchtgift importiert und Geldschränke aufgebrochen haben.
Wörgl – Neun Festnahmen, 1,5 Kilo Marihuana und 50 Gramm Kokain sichergestellt: So lautet das Ergebnis umfangreicher Polizeiermittlungen gegen einen Dealerring im Unterland. Die Verdächtigen gerieten im vergangenen Herbst ins Visier des Landeskriminalamtes, Mitte April vollstreckten Sondereinheiten der Exekutive die Haftbefehle.
Die neun aus Kroatien und Serbien stammenden, aber im Raum Wörgl und Kufstein lebenden Beschuldigten (acht Männer und eine Frau) stehen im Verdacht, große Suchtgiftmengen nach Tirol geschmuggelt und verkauft zu haben. „Da sich die Verdächtigen in Schweigen hüllen, müssen wir die genaue Menge erst mit Hilfe der Abnehmer berechnen“, sagt Katja Tersch vom Landeskriminalamt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Großteil der importierten Drogen aus den Balkanstaaten stammt.
Die Beamten konnten inzwischen auch 35 Kunden des Drogenrings ausforschen. „Größtenteils handelt es sich um Kleinabnehmer, die das Suchtgift für den Eigenbedarf erwarben“, so Tersch weiter.
Drogenimport und Handel war allerdings nicht der einzige Geschäftszweig der Gruppe. Zwischen Februar und April sollen Mitglieder der Bande in unterschiedlicher Zusammensetzung auch in vier Firmen in Wörgl, Brixen im Thale und Niederbreitenbach eingedrungen sein. Das Ziel der Einbrecher waren vor allem die Panzerschränke, die sie abtransportierten, aufbrachen und im Inn entsorgten. Dabei erbeuteten die Männer rund 20.000 Euro – ein Teil der Summe konnte von der Polizei sichergestellt werden. Alle Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft. (TT)