Israel nimmt in Westjordanland weitere 37 Palästinenser fest

Jerusalem/Ramallah (APA/AFP) - Bei der Suche nach drei vermissten Jugendlichen hat die israelische Armee im Westjordanland weitere 37 Paläst...

Jerusalem/Ramallah (APA/AFP) - Bei der Suche nach drei vermissten Jugendlichen hat die israelische Armee im Westjordanland weitere 37 Palästinenser festgenommen. Zudem seien in der Nacht zum Montag etwa 80 Durchsuchungen in den Regionen der Städte Hebron und Jenin erfolgt, teilte eine Militärsprecherin mit. Darunter seien sieben Einrichtungen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gewesen.

Israel macht die Hamas für die Entführung der drei Talmudschüler verantwortlich, die am 12. Juni im Süden des Westjordanlands verschwanden. Die Hamas, die sich erst kürzlich mit der rivalisierenden Fatah-Bewegung auf die Bildung einer Einheitsregierung geeinigt hatte, weist die Verantwortung für die Tat zurück und wirft Israel vor, die Entführung als Vorwand für die Zerschlagung ihrer Strukturen zu nutzen.

Die Suche nach den Jugendlichen entwickelte sich zum größten Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland seit dem Ende der zweiten Intifada im Jahr 2005. Bisher wurden nach jüngsten Angaben etwa 360 Palästinenser festgenommen, darunter rund 250 Hamas-Mitglieder. Zudem wurden bei dem Einsatz vier Palästinenser erschossen. Ein weiterer Mann, der schwer verletzt wurde, ist laut seiner Familie klinisch tot.