EU fürchtet Übergreifen des Irak-Konflikts auf Nachbarstaaten

Bagdad (APA/AFP) - Die Europäische Union fürchtet durch den Konflikt im Irak eine Destabilisierung der angrenzenden Staaten. „Wir müssen übe...

Bagdad (APA/AFP) - Die Europäische Union fürchtet durch den Konflikt im Irak eine Destabilisierung der angrenzenden Staaten. „Wir müssen über die Folgen der Ereignisse sprechen, nicht nur im Irak, sondern in der weiteren Region“, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Montag bei einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg.

„Ich hoffe, dass die Nachbarn des Irak ihr Interesse erkennen, dass die territoriale Integrität als Staat gewährleistet bleibt, und ihre politischen Ziele darauf ausrichten“, sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

Extremistische Sunniten der Jihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) haben im Irak mehrere große Städte unter ihre Kontrolle gebracht. Dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki wird vorgeworfen, durch eine Diskriminierung der sunnitischen Minderheit die Spaltung des Landes vorangetrieben zu haben. Seine Partei hat gleichwohl die Parlamentswahl Ende April gewonnen - und er bemüht sich derzeit um die Bildung einer neuen Regierung.

„Worauf es jetzt ankommt, ist die Bildung einer Regierung im Irak, die alle Regionen und alle Religionen einschließt“, mahnte Steinmeier. „Die Situation ist außerordentlich schwierig“, sagte Spaniens Außenminister José Manuel Garcia Margallo. „Die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten ist auf ihrem Höhepunkt.“ Margallo warnte vor einer Bedrohung, welche „die gesamte Region gefährden und dort eine ungesehene humanitäre Krise auslösen kann“.