Lohnschere der Schweizer Konzerne öffnete sich laut Studie weiter
Bern/Vevey/Basel (APA/sda) - Die Lohnschere in Schweizer Konzernen hat sich 2013 weiter geöffnet. Zu diesem Schluss kommt eine am Montag ver...
Bern/Vevey/Basel (APA/sda) - Die Lohnschere in Schweizer Konzernen hat sich 2013 weiter geöffnet. Zu diesem Schluss kommt eine am Montag veröffentlichte Studie des Gewerkschaftsdachverbands Travail.Suisse. Besonders groß ist der Unterschied zwischen dem tiefsten und dem höchsten Lohn bei Nestle, UBS, Roche, Novartis und Lindt & Sprüngli.
Bei diesen fünf Konzernen betrage das Verhältnis weiterhin über 1:200, teilte Travail.Suisse am Montag mit. Den Rekord hielt der Westschweizer Nahrungsmittelkonzern Nestle.
Nestle-Chef Paul Bulcke kassierte demnach mit rund 12 Mio. Franken (9,86 Mio. Euro) rund 230 Mal mehr als der am schlechtesten bezahlte Mitarbeiter, der im vergangenen Jahr rund 52.000 Franken verdiente. Für die Studie wertete Travail.Suisse Geschäftsberichte von 27 Schweizer Unternehmen aus.
Elf Unternehmen bezahlten ihren Top-Managern im vergangen Jahr über 5 Mio. Franken, teilte Travail.Suisse weiter mit. Aber nicht nur die Schere zwischen dem höchsten und dem tiefsten Lohn habe sich geöffnet. Auch die gesamte Konzernleitung verdiente im Verhältnis zum schlechtestbezahlten Mitarbeiter mehr.
Beispielhaft für diese Entwicklung sei ABB, wo sich diese Schere seit 2010 von 1:78 auf 1:101 geöffnet habe, schreiben die Gewerkschafter weiter. Die Entfremdung zwischen Bevölkerung und Politik gehe weiter. Es zeige sich, dass auch die „Abzockerinitiative“ von Thomas Minder keine Wirkung entfaltet habe. Travail.Suisse forderte deshalb trotz der jüngst an der Urne verworfenen 1:12-Initiative und der Mindestlohn-Initiative einen verbesserten Lohnschutz.
(Folgt Ergänzung nach MK (unter Vorbehalt).)
~ ISIN CH0038863350 CH0012032048 CH0012005267 CH0024899483 WEB http://www.nestle.com/
http://www.ubs.com ~ APA206 2014-06-23/12:06