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Sprit in Österreich „billig“, Welt-Ölhunger groß wie nie

Tanken ist laut einem VCÖ-Preisvergleich in den meisten Urlaubsländern teurer als in Österreich. Weltweit wird mehr Rohöl denn je verbraucht.

Wien –Zwei Drittel aller Urlaubsreisen werden mit dem Auto gemacht. „Wer ins Ausland auf Urlaub fährt, kann auf der Tankstelle eine böse Überraschung erleben“, betont der Experte des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ), Markus Gansterer. In Österreich sind für eine 50 Liter Tankfüllung im Schnitt 69 Euro (Eurosuper) bzw. 67 Euro (Diesel) zu zahlen. In Italien, dem beliebtesten Reiseland der Österreicher, ist für 50 Liter Eurosuper um 18 Euro mehr zu zahlen, 50 Liter Diesel kosten um fast 15 Euro mehr.

Schlechte Nachricht auch für Kroatien-Urlauber: Die VCÖ-Analyse zeigt, dass in Kroatien im Vorjahr 50 Liter Eurosuper noch um 4 Euro billiger waren als in Österreich, heuer kosten sie um 2,50 Euro mehr als hierzulande.

Auch in der Türkei, Griechenland, Deutschland, Slowenien und der Schweiz kostet Sprit deutlich mehr als in Österreich. Günstiger ist Sprit in den baltischen Staaten, in Ungarn, Tschechien, Polen, Bulgarien und Luxemburg. Diesel ist auch in Frankreich und Spanien etwas billiger. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass Sprit in Norwegen, Großbritannien und in den Niederlanden am teuersten und in Bulgarien und Luxemburg am billigsten ist.

Weltweit wird mehr Rohöl verbraucht als produziert. 2013 stieg der Konsum um 1,4 Prozent auf 4,185 Mrd. Tonnen, die Förderung legte aber nur um 0,6 Prozent auf 4,133 Mrd. Tonnen zu. In Österreich war der Verbrauch mit rund 12,5 Mio. Tonnen genauso hoch wie 2012 und 2011, geht aus dem aktuellen BP-Energiemarktbericht hervor. 2003 lag der Bedarf noch bei 14,2 Mio. Tonnen.

Vor allem die steigende Nachfrage in China trieb den Gesamtverbrauch nach oben. Die Preise blieben mit 108 Dollar (79,5 Euro) pro Fass (159 Liter) trotz der Unsicherheiten in Libyen und im Irak stabil. Grund dafür ist die massiv erhöhte Produktion von Schieferöl in den USA, die mit 10,8 Prozent der globalen Produktion hinter Russland (12,9 Prozent) und Saudi-Arabien (13,1 Prozent) weltweit schon Nummer 3 sind.

Eine Energieversorgung Europas ohne Russland sei kein realistisches Szenario, meint indes OMV-Chef Gerhard Roiss. Europa bekomme ein Drittel, in manchen Regionen 100 Prozent seines Gases von dort. Roiss plädierte für den Bau der Pipeline South Stream, gegen die sich die EU querlegt, weil Gazprom Betreiber und Gaslieferant wäre. Die Chancen für die Realisierung einer Pipeline „Nabucco West“ entlang der Donau will der OMV-Chef nicht kommentieren. (TT, APA)