Geiger fährt wieder Gewinne ein
Der Walkmodenhersteller öffnet nach erfolgreicher Restrukturierung seine Pforten für Betriebsführungen.
Von Angela Dähling
Vomp –Untertauchen und durchtauchen, das schien bisher die Devise des Walkmodenherstellers Geiger zu sein. Über die Unternehmenskrise, die Entlassungen und ausständige Lohnzahlungen zur Folge hatte, sprach die Firmenleitung höchst ungern. Das ist jetzt vorbei. Firmenchef Peter Geiger öffnet nun in Kooperation mit dem TVB Silberregion Karwendel die Pforten des Produktionsbetriebes für jedermann. Jeden Dienstag führt er Einheimische und Gäste persönlich durch die 9000 m² große Halle in Vomp, in der maschinell gestrickt, gewalkt und zugeschnitten wird, und informiert über die Firmengeschichte.
„Wir haben seit der Firmengründung 1906 schon viele Krisen überstanden“, resümiert Geiger. Zuletzt habe man sich in der Produktion verzettelt. Von den 280 Mitarbeitern im Jahr 2000 am Standort Vomp seien 35 übrig geblieben. Die lohnintensive Näherei wurde in die Slowakei ausgelagert, wo 210 Näherinnen auf Werkvertragsbasis arbeiten. Um die sechs Millionen Euro an Abfertigungen zahlen zu können, verkaufte das Familienunternehmen Grund. „Zwei Jahre wird es noch dauern, bis alle Abfertigungen gezahlt sind“, erklärt Geiger. Sonderzahlungen würden weiterhin erst ausbezahlt werden, wenn das Geld dafür eingenommen worden ist. Geiger: „Die Mitarbeiter zeigen Verständnis dafür.“ Nach der Restrukturierung, durch die die Fixkosten erheblich gesunken und die Planungssicherheit gestiegen sei, blickt Peter Geiger optimistisch in die Zukunft.
Der Umsatz liege seit drei Jahren stabil bei fünf Mio. Euro, seit 2012 werden wieder Gewinne erwirtschaftet. Auftragsschwankungen könnten nun besser bewältigt werden. Neben Europa und Nordamerika sei Asien ein wichtiger Markt und Korea mit zwei Millionen Euro Umsatz der stärkste Einzelmarkt.