Am Schwazer Bahnhof ist endlich alles auf Schiene
Nach langen Verhandlungen mit den ÖBB wird der Bahnhof spätestens ab 2019 um 25 Millionen Euro behindertengerecht umgebaut.
Von Michael Mader
Schwaz –Die Österreichischen Bundesbahnen haben sich in den vergangenen Jahren in der Silberstadt nicht unbedingt beliebt gemacht. Besonders die Entscheidung, den barrierefreien Ausbau des Schwazer Bahnhofs von ursprünglich 2014 auf das Jahr 2021 zu verschieben, hat bei den Gemeinderäten aller Couleur für Empörung gesorgt. Dieser kollektive Unmut wurde schlussendlich vor gut einem Jahr auch in einer Resolution zusammengefasst.
Ein Verhandlungsteam mit Bürgermeister Hans Lintner (ÖVP) an der Spitze hatte gegen Ende des Vorjahres aber offensichtlich Erfolg in Wien: Vor wenigen Tagen wurde nämlich vom Gemeinderat einstimmig eine Grundsatzvereinbarung mit den ÖBB für die fahrgastgerechte Umgestaltung des Bahnhofs Schwaz beschlossen. „Das ist die intensivste Neugestaltung, seit der Bahnhof existiert, und das geht ins 19. Jahrhundert zurück – so ist auch sein Erscheinungsbild“, sagt Lintner, der betont, dass der Bahnhof zwar seinen Charakter behält, aber die Qualität verbessert wird.
Konkret handelt es sich um die Neuausrichtung eines Inselbahnsteigs mit barrierefreien Zugängen samt Dach, die Errichtung eines Personentunnels, den Einbau von zwei Liften und die Anpassung der zugehörigen Infrastrukturanlagen wie Gleise, Oberleitungen, Kabelwege und die sicherungstechnische Einrichtung. Vizebürgermeister Michael Kirchmair (SPÖ), der von Anfang an bei den Verhandlungen dabei war, zeigte sich hocherfreut und meinte: „Dass ich das noch erleben darf!“
Die Kosten von 25 Millionen Euro für die Errichtung übernehmen die ÖBB, wobei fast fünf Millionen Euro davon vom Land kommen, wie Stadtrat und Landtagsvizepräsident Hermann Weratschnig (Grüne) betont, der von einer historischen Entscheidung für täglich 4000 Reisende sprach. „Es ist heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich, dass die Gemeinden nicht wesentliche Beiträge leisten müssen“, erklärt Weratschnig.
Lintner: „Wir haben auch alles hineinpacken können, was die Belastung der Stadtgemeinde reduziert.“ Die Leistungen der Stadtgemeinde umfassen nämlich lediglich die Reinigung, den Winterdienst auf den Bahnsteigen und Zugängen sowie die Alarmierung der Feuerwehr bei der Bergung von Personen bei Ausfall der Liftanlagen.
Nicht enthalten in dem Vertrag sind die Park-and-ride-Anlage und der Wunsch der Stadtgemeinde, dass die Lärmschutzwand im Bereich der Sportsiedlung verlängert wird.