Viermal EM-Gold und eine ungewisse Zukunft
Kitzbühel soll auch in Zukunft ein Fixpunkt im internationalen Triathlon-Kalender bleiben: mit einem Weltcup hinauf zum Kitzbüheler Horn.
Von Christof Strasser
Kitzbühel –Seit Sonntag ist die Triathlon-Europameisterschaft in Kitzbühel mit 2500 Athleten aus 35 Nationen Geschichte. Bis sich das Areal rund um den Schwarzsee wieder in eine Badeoase verwandelt, werden noch ein paar Tage vergehen.
Zufrieden, auch wenn die erhoffte Medaille in den Hauptbewerben (Junioren, Elite) leider ausblieb, lässt der heimische Triathlonverband die EM Revue passieren. „Mit 14 Siegen in den Altersklasse-Bewerben war die EM ein wahrer Goldregen für uns“, sagte Herwig Grabner, Generalsekretär des ÖTRV und Cheforganisator. Viermal standen dabei Tirols Vertreter ganz oben: Der 22-jährige Thomas Steger war von 800 Age-Group-Athleten über die Kurzdistanz der Schnellste, Hannah Moser (16) krönte sich zur Europameisterin im Sprint. Und „Senior“ Albuin Schwarz (45) aus Telfs schwamm, radelte und lief sogar über beide Distanzen zum EM-Titel.
Nach vier Jahren WM-Serie und der Heim-Europameisterschaft ist die Zukunft des Triathlonsports in der Gamsstadt allerdings ungewiss. Fix ist, dass aufgrund der enormen Kosten die WM-Serie im nächsten Jahr nicht mehr in Kitzbühel stattfinden wird. Hingegen soll ein Weltcup (zweithöchste Kategorie) das Rennen ersetzen. Ein Plan, der bereits während der EM mit den Verantwortlichen der internationalen Triathlon Union (ITU) ausgiebig diskutiert wurde.
Wenn es überhaupt einen Weltcup in Kitzbühel gibt, würde die Strecke so wie im vergangenen Jahr hinauf zum Kitzbüheler Horn führen. Im Gegenzug müsse der Weltverband einen Dreijahresvertrag akzeptieren, um den Zirkus langfristig in der Hahnenkammstadt zu halten.
„Wir werden alles daransetzen, dass Kitzbühel im internationalen Triathlonkalender bestehen bleibt“, ist Tirols Triathlonpräsident Julius Skamen guter Dinge. Pro Jahr müssten mit Hilfe von Sponsoren eine Million Euro aufgebracht werden – dieselbe Summe wie zuletzt für die Heim-EM.
Olympiasieger Alistair Brownlee (GBR), der in Kitzbühel zum dritten Mal mit EM-Gold glänzte und 2013 hinauf aufs Kitzbüheler Horn seine Konkurrenten demütigte, zeigt sich von der Idee begeistert. „Kitzbühel ist immer mein Lieblingsrennen. Wenn es kein Teil der WM-Serie mehr ist, komme ich eben zum Weltcup.“
Alle Ergebnisse im Netz: kitzbuehel.mikatiming.de