Bisher 380 Festnahmen bei chinesischer „Anti-Terror-Kampagne“
Peking (APA/AFP) - Die chinesischen Behörden haben im ersten Monat einer einjährigen „Anti-Terror-Kampagne“ gegen die Gewalt in der Unruhepr...
Peking (APA/AFP) - Die chinesischen Behörden haben im ersten Monat einer einjährigen „Anti-Terror-Kampagne“ gegen die Gewalt in der Unruheprovinz Xinjiang mehr als 380 Verdächtige festgenommen.
Wie der staatliche Fernsehsender CCTV am Montag berichtete, wurden seit einem tödlichen Anschlag in der Provinzhauptstadt Ürümqi Mitte Mai insgesamt 32 „gewalttätige“ Terrorgruppen zerschlagen. Außerdem seien mehr als 260 Sprengsätze und über drei Tonnen Sprengstoff beschlagnahmt worden.
Die Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas ist Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. Diese sehen sich seit vielen Jahren kulturell, sozial und wirtschaftlich diskriminiert. In der autonomen Region gab es in den vergangenen Monaten immer wieder gewaltsame Zwischenfälle und Anschläge. Peking sieht in der Gewalt religiösen Extremismus am Werk und wirft den Uiguren Abspaltungsbestrebungen vor.
Am 22. Mai waren auf einem belebten Markt in Ürümqi (Urumqi) zwei Geländewagen in die Menge gerast und explodiert, mehr als 30 Menschen wurden getötet. Die Regierung in Peking verschärfte daraufhin ihre Maßnahmen und kündigte einen Tag später eine „Anti-Terror-Kampagne“ für ein Jahr an. Seitdem gab es Hunderte Verhaftungen, zahlreiche Todesurteile und mindestens 13 Hinrichtungen. Die Uiguren werfen Peking vor, die Anschläge zum Vorwand zu nehmen, um sie noch stärker zu unterdrücken.