Neues Hochgeschwindigkeitszugnetz soll Norden Großbritanniens beleben
London (APA) - Der Finanzminister Großbritanniens, George Osborne möchte ein neues Verkehrsnetz mit Hochgeschwindigkeitszügen und neuer Infr...
London (APA) - Der Finanzminister Großbritanniens, George Osborne möchte ein neues Verkehrsnetz mit Hochgeschwindigkeitszügen und neuer Infrastruktur zwischen den nördlichen Städten Englands errichten. Er möchte mithilfe der Bahn die Wirtschaft ankurbeln und neue Arbeitsplätze schaffen. Jedoch würde dieses Projekt zig Milliarden Pfund kosten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Ein Jahr vor den nächsten nationalen Wahlen wird die Aussage von Osborne, ein neues wirtschaftliches Zentrum im Norden Englands zu errichten, von Beobachtern auch als Versuch angesehen um neue Wählerstimmen zu bekommen. Dabei wolle der Konservative offenbar gezielt die Wähler in den Labour-Hochburgen ansprechen.
Laut Osborne sind die Städte im Norden Englands nicht wirtschaftlich stark genug, um mit dem wirtschaftlichen Zentrum London mitzuhalten. Dies sei nicht gut für die Wirtschaft Großbritanniens und für das Land selbst, wird der Finanzminister heute bei seiner Rede in Manchester sagen, wie aus im Voraus veröffentlichten Ausschnitten hervorgeht.
Um die Städte im Norden besser zu verbinden, soll eine neue Ost-West-Hochgeschwindigkeitsstrecke gebaut werden. Demnach würde die potenzielle Verbindung zwischen Manchester und Leeds auf einer bestehenden Zugroute basieren, jedoch mit schnelleren Zügen und einer neueren Infrastruktur. Ein Netzwerk aus nördlichen Städten würde neue Arbeitsplätze liefern.
Eine Nord-Süd-Verbindung ist schon geplant: Der erste Teilabschnitt der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen London und Birmingham soll 2026 abgeschlossen sein. Eine Erweiterung nach Leeds und Manchester wird voraussichtlich 2033 fertig sein. Baubeginn ist frühestens 2017 geplant, das Projekt ist wegen der hohen Kosten im geschätzten Wert von 43 Milliarden Pfund (54 Mrd. Euro) sehr umstritten.
Der wirtschaftliche Sprecher der oppositionellen Labour-Partei, Ed Balls, meint, dass kein Mensch glaube, die Konservativen könnten Jobs, wirtschaftliches Wachstum und Investitionen für den im Norden Englands benötigten Betrag herbeischaffen. Die Unterschiede in der regionalen Wirtschaftsentwicklung hätten sich seit 2010 deutlich vergrößert.