Französischer UNESCO-Botschafter erzürnt über deutschen Kollegen
Doha/Paris/Berlin (APA/AFP) - Die deutsch-französische Freundschaft gilt unter Diplomaten eigentlich als unantastbar - bei den Beratungen üb...
Doha/Paris/Berlin (APA/AFP) - Die deutsch-französische Freundschaft gilt unter Diplomaten eigentlich als unantastbar - bei den Beratungen über das UNESCO-Weltkulturerbe in Doha ist das für einen Augenblick aber komplett in Vergessenheit geraten. Der französische Botschafter war erzürnt über den deutschen Kollegen, der sich gegen die Aufnahme einer Vulkanregion im Zentralmassiv ins Weltnaturerbe ausgesprochen hatte.
„Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde“, ging Frankreichs UNESCO-Botschafter Philippe Lalliot am Montag seinen deutschen Kollegen Michael Worbs an. Grund für den Wutausbruch: Worbs hatte sich dagegen ausgesprochen, die französische Vulkanregion Chaine des Puys in die Weltnaturerbe-Liste aufzunehmen. Der kroatische Vertreter zeigte sich „erstaunt“ über die Attacke des Franzosen.
Bereits die Experten der Weltnaturschutzunion, die die UNESCO berät, hatten sich gegen eine Aufnahme der Vulkane in die Weltnaturerbe-Liste ausgesprochen. Das Welterbe-Komitee beschloss schließlich, die Chaine des Puys in diesem Jahr nicht auf die Liste zu setzen.
Das UNESCO-Komitee berät noch bis Mittwoch in der katarischen Hauptstadt Doha über das Weltkulturerbe. Am Wochenende war die ehemalige Reichsabtei Corvey in Nordrhein-Westfalen in die Weltkulturerbeliste aufgenommen worden. Am Dienstag soll die CDU-Politikerin Maria Böhmer zur neuen Präsidentin des Weltkulturerbe-Komitees gewählt werden.
~ WEB http://www.unesco.org/new/en/ ~ APA554 2014-06-23/18:54