EU-Minister ringen um Kandidatenstatus für Albanien

Luxemburg/Tirana (APA) - Der Rat der EU-Außenminister ringt um die Verleihung des EU-Kandidatenstatus an Albanien. Bei ihrem Treffen in Luxemburg am Dienstag sollen die Minister eine Entscheidung dazu treffen. Österreich setzt sich für den Balkanstaat ein, der Ausgang gilt allerdings als ungewiss.

Vor Beginn des Treffens sagte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), er rechnet mit einer positiven Antwort. „Albanien hat bewiesen, dass es zu den notwendigen Reformen bereit ist“, betonte er. Der Kandidatenstatus bedeute nicht, dass schon mit Verhandlungen begonnen oder das Land bereits aufgenommen werde, sondern dass man bisherige Fortschritte anerkenne.

Innerhalb der Reihen der Mitgliedsstaaten gibt es allerdings noch Skepsis. Tschechien hat wegen einem gescheiterten Investment des staatlichen Energiekonzerns CEZ angekündigt, den Kandidatenstatus zu blockieren. Am Dienstag sagte der deutsche Staatssekretär Michael Roth in Luxemburg, die EU wolle Albanien für seine Erfolge belohnen, der Status als Beitrittskandidat sei aber „kein Selbstläufer“. Ähnlich hatten sich am Vortag auch Minister aus Schweden und Litauen geäußert.

Die Entscheidung soll bis zu Mittag fallen. Der Rat könnte sie aber auch an das Treffen der Staats- und Regierungschefs am Freitag weiterverweisen.