Wirtschaftspolitik

Ruf nach Sieben-Stunden-Tag

Gewerkschafter drängen mit Bürgerinitiative auf Verkürzung der Arbeitszeit.

Wien –Die Unabhängigen Gewerkschafter haben am Dienstag eine Bürgerinitiative für eine Arbeitszeitverkürzung eingereicht. Darin wird eine tägliche Normalarbeitszeit von sieben Stunden sowie eine deutliche Verteuerung von Überstunden gefordert. „Österreich ist bei der Länge der Arbeitszeiten EU-weit bereits traurige Spitze. Vollzeitbeschäftigte ArbeitnehmerInnen arbeiten durchschnittlich 41,7 Stunden pro Woche. Gleichzeitig boomt Teilzeit und steigt die Arbeitslosigkeit krisenbedingt dramatisch“, betonte der unabhängige Gewerkschafter Markus Koza. Ziel einer Arbeitszeitverkürzung sei, bezahlte und unbezahlte Arbeit gerechter zu verteilen. Frauen würden mehr als 60 % der unbezahlten Hausarbeit leisten. Längere Arbeitszeiten würden die traditionelle Arbeitsteilung noch verfestigen, sagte Gewerkschafterin Klaudia Paiha. Auch würde eine Arbeitszeitverkürzung zur Eindämmung prekärer Jobs führen.

Ein Unterstützer der Initiative ist der Soziologe Univ.-Prof. Jörg Flecker. Er betonte die negativen gesundheitlichen Auswirkungen langer Arbeitszeiten. „Ab der siebten, achten Stunde steigt das Unfallrisiko. Lange Arbeitszeiten machen vielfach krank. Eine Arbeitszeitverkürzung würde dem entgegenwirken.“ In den nächsten Tagen geht die Bürgerinitiative auf der Parlamentshomepage online und kann ab diesem Zeitpunkt unterzeichnet werden. (TT)