Lösung im Konflikt um überlastete Unfallchirurgie in Graz
Graz (APA) - Eine Lösung im Konflikt zwischen den Unfallchirurgen des Grazer Uniklinikums und der Uniklinikleitung wurden am Dienstag in Gra...
Graz (APA) - Eine Lösung im Konflikt zwischen den Unfallchirurgen des Grazer Uniklinikums und der Uniklinikleitung wurden am Dienstag in Graz präsentiert. Demnach wird der Journaldienst der Chirurgen künftig durch einen fünften Dienst verstärkt. Möglich wird dies durch eine engere Zusammenarbeit von Unfallchirurgie und Orthopädie, schilderte KAGes-Vorstandsvorsitzender Karlheinz Tscheliessnigg.
Ende des Vorjahres haben die Chirurgen der Uniklinik für Unfallchirurgie „Gefahr in Verzug“ ausgerufen, da aus ihrer Sicht für Notfälle außerhalb der Regeldienstzeiten zu wenig Personal zur Verfügung steht. Ein externe Gutachten wurde beauftragt, dessen Datenqualität vom Betriebsrat der Steiermärkischen Krankenanstalten Gesellschaft (KAGes) und Unfallchirurgen wieder in Zweifel gestellt wurden.
Nun sollen die Unfallchirurgen doch an Samstagen, Sonntag und Feiertagen einen weiteren - fünften - Journaldienst erhalten. Der bisherige personelle Engpass wird durch eine engere Kooperation der Uniklinik für Orthopädie mit Unfallchirurgie behoben. Beide Fächer werden über einen Fachbereich und eine Fachbereichskonferenz mit Geschäftsordnung enger zueinandergeführt.
„Das nimmt die ohnedies österreichweit geplante Fusionierung der beiden Fächer zu einem Fach ‚Orthopädie und Traumatologie‘ vorweg“, so Tscheliessnigg. Er betonte, dass bis zum Vorliegen der bundesweiten Regelung die beiden Fächer als solche bestehen bleiben, jedoch bereits gemeinsam den Dienstplan, die Rotation der Mitarbeiter und die effiziente OP-Auslastung organisieren.
Weiters werde ein sogenannter Spätdienst von Montag bis Freitag von 11.00 bis 19.00 Uhr installiert um Ambulanzspitzen abzudecken und die Dienstbelastung zu reduzieren, wie es hieß. Die bereits eingeführte Rufbereitschaft bleibe aufrecht. „Mit der installierten Rufbereitschaft stehen dann 24 Stunden am Tag acht Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung“, so Tscheliessnigg. Da die Dienstpläne eine sechswöchige Vorlaufzeit hätten, sei eine Umsetzung der Pläne mit August denkbar, hieß es.
„Das Anliegen der Kollegen hat Gehör gefunden, Schritt für Schritt nähern wir uns einem gemeinsamen Ziel“, zeigte sich Martin Wehrschütz, Obmann der Kurie Angestellte Ärzte in der Ärztekammer für Steiermark optimistisch. Gleichzeitig wies er - ebenso wie Andreas Leitner, Vorstand der Orthopädie - auf einen weiteren personellen Bedarf „rund um die verlängerten Wochenenden“ hin.