Iran hofft im Fernduell mit Nigeria auf Schützenhilfe von Argentinien
Der Iran will erstmals das Achtelfinale der Weltmeisterschaft erreichen. Dazu ist in Gruppe F aber die Schützenhilfe von Argentinien nötig.
Nigeria - Argentinien, 18.00 Uhr: Bisher haben beim argentinischen Nationalteam nur die Ergebnisse gepasst. Nun will die bereits fürs Achtelfinale qualifizierte „Albiceleste“ am Mittwoch in Porto Alegre gegen Nigeria zum ersten Mal bei der Fußball-WM in Brasilien auch eine Show abliefern - nicht zuletzt deshalb, weil bis zu 100.000 argentinische Fans in der Austragungsstadt erwartet werden.
Allerdings müssen sich die Argentinier im Vergleich zu den Partien gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und Iran (1:0) deutlich steigern. „Wir sind die Ersten, die wissen, dass wir noch nicht auf dem Niveau spielen, auf dem wir spielen können“, betonte Lionel Messi, der am Dienstag seinen 27. Geburtstag feierte. Nigeria könnte da gerade recht kommen.
Die Bilanz in drei bisherigen WM-Gruppenduellen mit den „Super Eagles“ ist mit drei Siegen makellos. Und beim Erfolg des Afrikameisters gegen den Bosnien-Herzegowina - der erste nach 16 Jahren bei einer WM - bewies die Mannschaft von Trainer Stephen Keshi Offensivgeist. Genau so einen Gegner braucht die Kontermannschaft Argentinien, bei der sich vom Trainer bis zu den Spielern nach dem ernüchternden 1:0 über den Iran alle über fehlende Räume beklagten.
Ob sich nun auch die Nigerianer zunächst bis 30 Meter vors eigene Tor zurückziehen und die bisher nur selten berauschende Offensivabteilung mit Messi, Sergio Aguero, Gonzalo Higuain und Angel di Maria so ihrer Stärke berauben, bleibt abzuwarten. Trainer Keshi dürften die Schwächen der Argentinier bei ihren beiden Auftritten jedenfalls nicht entgangen sein. Nigeria reicht bereits ein Remis zum Einzug in die K.o.-Phase.
Bosnien-Herzegowina - Iran, 18.00 Uhr: Irans Fußball-Team kann am Mittwoch (18.00 MESZ) in Salvador da Bahia mit einem Sieg über Bosnien-Herzegowina mit dem erstmaligen Einzug ins Achtelfinale einer Fußball-WM Geschichte schreiben. Um das zu schaffen, benötigt das Team von Startrainer Carlos Queiroz neben dem ersten Tor auch Schützenhilfe von Titelanwärter und Gruppe-F-Spitzenreiter Argentinien im Parallelspiel gegen Nigeria.
„Wir müssen am Mittwoch alles investieren und werden alles tun, um zu gewinnen und den Aufstieg zu schaffen“, versprach der iranische Flügelflitzer Aschkan Dejagah vom Fulham FC, dessen Team aber trotzdem wie schon beim 0:0 gegen Nigeria und dem unglücklichen 0:1 gegen Argentinien mit einer Defensivtaktik aufs Feld geschickt wird. „Gegen Bosnien müssen wir wieder solide verteidigen und gefährlich kontern. Das Spiel ist unser schwerstes in diesem Turnier“, betonte Queiroz.
Die Euphorie in der Heimat ist dank des ersten Spiels der WM-Historie ohne Gegentor und dem couragierten zweiten Auftritt gegen Lionel Messi und Co. grenzenlos, auch Staatspräsident Hassan Ruhani fiebert mit den „persischen Geparden. Ich bete zu Gott für euren weiteren Erfolg.“ Die öffentliche Sorge, dass die bereits aufgestiegenen Argentinier gegen Nigeria möglicherweise nur mit einem B-Team antreten könnten, zerstreute Coach Queiroz. „Ich bin kein misstrauischer Mensch“, erklärte der Portugiese.
Die Zeit fürs Rechnen ist beim WM-Debütanten Bosnien-Herzegowina hingegen nach zwei verlorenen Partien - 1:2 gegen Argentinien und 0:1 gegen Nigeria - längst vorbei, die Heimreise bereits gebucht. „Es ist normal, dass wir enttäuscht sind, weil wir alle wissen, dass es besser sein könnte“, sagte Stuttgart-Stürmer Vedad Ibisevic nach den zwei knappen Niederlagen. „Nun versuchen wir gegen den Iran einen guten Eindruck zu hinterlassen und in Ehren Auf Wiedersehen zu sagen von diesem wunderbaren Turnier.“