1914/2014 - Zeman würdigte EU als bedeutenden Friedensfaktor Europas
Prag (APA) - Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat die EU am Dienstag als einen bedeutenden Friedensfaktor in Europa gewürdigt. A...
Prag (APA) - Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat die EU am Dienstag als einen bedeutenden Friedensfaktor in Europa gewürdigt. Auf einer Gedenkfeier in der Nationalen Gedenkstätte auf dem Prager Berg Vitkov erklärte er anlässlich des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges, die EU sei eine der Ursachen dafür, dass heute auf ihrem Territorium keine Kriege mehr entfachen würden.
„Der Frieden ist aber nichts, was uns für immer gegeben ist. Für den Frieden muss man weiterhin kämpfen“, betonte Zeman weiter. „In unserer Umgebung gibt es Kriegsherde, die sich bis zu uns übertragen oder unser Leben auf eine bedeutende Weise beeinflussen könnten“, warnte er. In diesem Zusammenhang hob Zeman die EU- und NATO-Mitgliedschaft Tschechiens als eine „Garantie der Sicherheit“ des Landes hervor. Allerdings sei keine Sicherheit kostenlos, deswegen müsse man ständig einen entsprechenden Beitrag leisten, so der Staatschef auf der Gedenkveranstaltung, an der auch sein Vorgänger Vaclav Klaus und Regierungschef Bohuslav Sobotka teilnahmen haben.
Der Erste sowie der Zweite Weltkrieg seien ausgebrochen, weil es damals keine derartige Struktur wie die EU gegeben habe. Nach 100 Jahren seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges sollte man „Zorn und Hass ablegen“, mit dem die Nachkriegsgenerationen gekennzeichnet sind. Man sollte heute „Reue und Mitleid haben“. „Friede allen Gefallenen. Frieden auf der Erde allen Leute des guten Willens!“, so Zeman abschließend.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung eröffnete der Staatschef am Nachmittag in dem nahe gelegenen militär-historischen Institut feierlich die Ausstellung unter dem Namen „In den Gräben des Ersten Weltkrieges“. Alle wichtigen Schlachten dieses Krieges werden dort behandelt, vor allem jene, die das Schicksal der Tschechen mitbestimmt hätten, erläuterte der Militärhistoriker Zdenek Polcak. Präsentiert werden auch bisher unveröffentlichte Dokumente wie Tagebücher oder Briefe von Soldaten. Für die Öffentlichkeit ist die Ausstellung ab Mittwoch zugänglich.
Für Dienstagabend war im Zusammenhang mit dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges eine Totenmesse im Prager Sankt Veitsdom vorgesehen. Auf der Messe, die vom Prager Erzbischof und tschechischen Primas Dominik Duka zelebriert werden sollte, wird das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart erklingen.