Tschechische Region Vysocina wünscht fünften Reaktor im AKW Dukovany
Prag (APA) - Die Vertretung des tschechischen Kreises Vysocina hat die Idee des Baus eines fünften Reaktors im südmährischen Atomkraftwerk D...
Prag (APA) - Die Vertretung des tschechischen Kreises Vysocina hat die Idee des Baus eines fünften Reaktors im südmährischen Atomkraftwerk Dukovany eindeutig unterstützt. Auf einer Sitzung der Kreisvertretung in Jihlava (Iglau) stimmten 31 Vertreter für einen entsprechenden Beschluss, während keiner dagegen war.
Der sozialdemokratische (CSSD) Kreishauptmann Jiri Behounek wurde beauftragt, die Sache mit der Regierung sowie dem Tschechischen Energiekonzern (CEZ), Betreiber von Dukovany und Temelin, zu beraten. Die Kreisvertretung sieht in dem eventuellen Bau eines neuen Blocks eine bedeutende Quelle von neuen Arbeitsplätzen und eine Chance für die Erhöhung des Lebensstandards in der Region. Außerdem fordert der Kreis eine fachliche Debatte, aufgrund derer „optimale Termine“ für den Ausbau von Dukovany festgelegt werden sollten. Der fünfte Reaktor in Dukovany sollte eventuell Vorrang vor dem Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelin bekommen, heißt es in dem Beschluss der Kreisvertretung.
Das 1985 in Betrieb genommene Atomkraftwerk Dukovany liegt rund 120 Kilometer nördlich von Wien. Über den Aufbau eines fünften Blocks wird in Tschechien schon seit längerem debattiert. Außerdem will die Prager Regierung die Lebenszeit der bestehenden vier Reaktoren vom Typ VVER verlängern. Heuer wurden bereits entsprechende geologische Untersuchungen in der Umgebung des Kraftwerkes begonnen. Die Bohrungen, die in eine Tiefe von bis zu 100 Meter gehen, sollen die Stabilität der Grundschicht sowie die Unterwasser-Quellen prüfen.
Der fünfte Block in Dukovany könnte laut den bisherigen Plänen um das Jahr 2035 in Betrieb genommen werden. Ob und wann der Aufbau tatsächlich beginnt, wird schließlich davon abhängen, ob der Staat ihn wegen der problematischen Rentabilität unterstützen wird. Dasselbe gilt für den Ausbau Temelins, dessen geplanter Ausbau im April deswegen vorerst gestoppt worden war.