IKB wollen an Inn-KW trotz Landesregierungsentscheidung festhalten
Pettnau/Innsbruck (APA) - Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) wollen auch nach dem Beschluss der Tiroler Landesregierung, einen Teil des ...
Pettnau/Innsbruck (APA) - Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) wollen auch nach dem Beschluss der Tiroler Landesregierung, einen Teil des Inn im Oberland zur „kraftwerksfreien Tabuzone“ zu erklären, ihre Pläne für ein Kraftwerk bei Pettnau nicht fallen lassen. IKB-Chef Harald Schneider betonte am Dienstag in einer Aussendung, man werde am laufenden UVP-Verfahren für das wiederholt kritisierte Projekt festhalten.
Die Schwarz-Grüne Landesregierung hatte am Dienstag die Einführung von Tempo 100 auf Teilen der Inntal- und Brennerautobahn fixiert. Gleichzeitig solle der Ausbau der Wasserkraft - mit Ausnahme der Tabuzone - forciert werden.
Schneider zeigte sich „überrascht“ über das politische Junktim der Landesregierung. Das bedeute offensichtlich das politische Aus für das von der IKB im Frühjahr zur UVP eingereichte Regionalkraftwerk Mittlerer Inn (RMI) bei Pettnau. Namhafte Sachverständige hätten den IKB signalisiert, dass das RMI aufgrund seiner hervorragenden Vorbereitung durchaus genehmigungsfähig sei.
Man sei „äußerst verwundert“, „dass wir über die Schritte der Regierung weder informiert noch zu Gesprächen eingeladen worden sind. Die IKB wird jedenfalls am UVP-Verfahren für das RMI festhalten, da der Inn hohes Potenzial für den Ausbau von Wasserkraft besitzt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende.
Das 130 Mio. Euro teure Wasserkraftwerk sollte eigentlich im Jahr 2022 in Betrieb gehen. Das Regionalkraftwerk erstreckt sich nach den Plänen der Einreicher über rund acht Kilometer von der Kläranlage Telfs im Tiroler Oberland bis zum Naturschutzgebiet Gaisau. Das Kraftwerk sollte über eine Leistung von 20,7 Megawatt (MW) und ein Regelarbeitsvermögen von 92,4 Gigawattstunden (GWh) verfügen.