Fußball-WM: Splitter 4 - US-Fans fordern von Obama Feiertag

Rio de Janeiro (APA/AFP/dpa) - Splitter von der Fußball-WM:...

Rio de Janeiro (APA/AFP/dpa) - Splitter von der Fußball-WM:

Fans in den USA haben in einer Online-Petition an das Weiße Haus einen landesweiten Feiertag für das Spiel gegen Deutschland verlangt. „Überall in diesem großartigen Land können Amerikaner dieses Spiel nicht sehen, werden die Verbrüderung mit ihren Landsleuten nicht genießen können, weil es mitten am Tag stattfindet“, heißt es in der am Montag auf der Website des Weißen Hauses veröffentlichten Eingabe. Bis Dienstagmorgen (Ortszeit) hatte die Petition aber erst gut 2.700 Unterzeichner - für eine offizielle Antwort der Regierung von US-Präsident Barack Obama sind 100.000 Unterstützer notwendig. Wenn das US-Nationalteam am Donnerstag gegen Deutschland um das Achtelfinale kämpft, ist es an der Ostküste der USA zwölf Uhr mittags. An der Westküste läuft das Spiel wegen der Zeitverschiebung sogar schon um neun Uhr morgens.

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Nach dem Einzug der mexikanischen Nationalmannschaft ins Achtelfinale träumt Präsident Enrique Pena Nieto schon vom Endspiel. „Ich möchte euch zum siebenten Spiel begleiten, zum Finale. Da will ich bei euch sein“, sagte der Staatschef in einem Telefonat mit Nationaltrainer Miguel Herrera am Montag. „Vielen Dank für die Freude, die ihr dem ganzen Land schenkt“, sagte Nieto in dem Gespräch, das das Präsidialamt als Video im Internet veröffentlichte.

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Der Torjubel der Brasilianer bei Treffern von Neymar & Co. ist ohrenbetäubend laut. Nicht nur die TV-Kommentatoren brüllen ein langgezogenes „Gooooool!!!“ (Tor) ins Mikrofon, wenn die Selecao trifft. Beim FIFA-Fanfest in Sao Paulo erreichte der Torjubel der mehr als 30.000 Fans das Niveau von 110 bis 115 Dezibel, was dem Geräuschpegel eines Flugzeuges in geringer Entfernung oder einer Motorkettensäge in einem Abstand von etwa einem Meter entspricht.

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Beim Gruppenspiel Mexikos gegen Kroatien (3:1) haben am Montagabend in Recife anscheinend viele brasilianische Fans ihre Eintrittskarten verfallen lassen, um sich die eigene Mannschaft im TV anzuschauen. In der Arena Pernambuco klafften in den brasilianischen Blocks unübersehbare Lücken. Ein Mitglied des Organisationskomitees bestätigte aber, dass alle 45.000 Plätze verkauft worden seien.

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Fans in Japan haben für das Schicksalspiel ihrer Mannschaft gegen Kolumbien die Götter um Beistand gebeten. Zu diesem Zweck ließ der Shinto-Schrein Dazaifu Tenman-gu auf der japanischen Insel Kyushu Orakel-Zettel eigens in blauer Team-Farbe drucken, wie die Zeitung „Yomiuri Shimbun“ am Dienstag meldete. Die Omikuji genannten Papierstreifen, auf denen Wahrsagungen stehen und die in Schreinen und buddhistischen Tempeln im ganzen Land zu finden sind, sind normalerweise weiß. Auch an anderen heiligen Stätten baten Fans die Götter um Unterstützung.

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Eine Versicherung hilft Chinesen über allzu große WM-Enttäuschungen hinweg. Um Niederlagen besser zu verkraften, bietet die An Cheng-Versicherung eine Entschädigung an. Für eine Prämie von 8 Yuan (ein Euro) bekommt der Fan 18 Yuan (mehr als zwei Euro), wenn sein Lieblingsteam in der Gruppenphase ausscheidet. Das Geld werde aber nicht ausgezahlt, sondern komme als Gutschein für die Handelsplattform Taobao.