Sportlich und sprachgewandt: Finnlands Regierungschef Alexander Stubb

Helsinki/Espoo (APA/dpa) - Finnlands neuer Ministerpräsident Cai-Göran Alexander Stubb bezeichnet sich selbst als „ewigen Optimisten“. In se...

Helsinki/Espoo (APA/dpa) - Finnlands neuer Ministerpräsident Cai-Göran Alexander Stubb bezeichnet sich selbst als „ewigen Optimisten“. In seiner politischen Laufbahn ist der schmale 46-Jährige mit der smarten Brille und dem kurzen Haar unter anderem europapolitisch in Erscheinung getreten.

Stubb war von 2004 bis 2008 Abgeordneter des Europaparlaments, danach wurde er Außenminister in Finnland. Unter seinem Vorgänger als Ministerpräsident, Jyrki Katainen, war der Politiker der konservativen Nationalen Sammlungspartei zuletzt Minister für Außenhandel und europäische Angelegenheiten.

Als Sohn einer finnischsprachigen Mutter und eines finnlandschwedischen Vaters - des früheren Eishockey-Managers Göran Stubb - wuchs Stubb zweisprachig auf. Neben Französisch und Englisch spricht Finnlands neuer Regierungschef auch Deutsch.

Schon in seiner Jugend war Stubb viel in der Welt unterwegs - und kam mit verschiedenen Kulturen in Kontakt. Er ging in Florida und Helsinki zur Schule, wollte erst Betriebswirtschaft im US-Bundesstaat South Carolina studieren und schwenkte dann doch auf Politikwissenschaft um.

Später folgten ein Diplom in Französisch von der Sorbonne in Paris und ein Master in europäischen Angelegenheiten vom Europakolleg in Belgien, wo er 2000 Gastprofessor wurde. Seinen Doktor in internationaler Politik machte er zuvor in London.

Zu seinen vielen Stationen zählen auch das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in Finnland - dort war Stubb wissenschaftlicher Mitarbeiter - und die finnische EU-Vertretung in Brüssel. Ab 2001 war der Finne für einige Zeit Berater des damaligen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi.

Seit 1997 ist Stubb als Kolumnist bei finnischen Zeitungen und Magazinen, seit 2009 als Twitterer aktiv. Von der ersten Parlamentsdebatte, die er am Dienstag als Ministerpräsident erlebte, twitterte er: „Ich war ein bisschen nervös, aber ich glaube, es ist ok gelaufen.“

Privat ist der Finne eine absolute Sportskanone. Er läuft nicht nur Marathon, sondern hat auch einen Ironman-Wettbewerb gemeistert. Außer Dart verfolge er jede Sportart, schrieb Stubb in einem Profil für das Europakolleg. Ziemlich erfolgreich spielte der 46-Jährige einmal Golf, inzwischen zählen auch Radfahren und Triathlon zu seinen Leidenschaften.

Mit seiner Ehefrau, einer britischen Anwältin, hat Stubb zwei Kinder: 2001 kam seine Tochter Emilie zur Welt, 2004 sein Sohn Oliver. Mit seiner Familie lebt Stubb im finnischen Espoo.