Fußball-WM: Uruguay, Griechen in K.o.-Runde - Beißattacke von Suarez

Rio de Janeiro (APA) - Erstmals in der Fußball-Geschichte sind die beiden EM-Finalisten bei der folgenden WM bereits in der Gruppenphase aus...

Rio de Janeiro (APA) - Erstmals in der Fußball-Geschichte sind die beiden EM-Finalisten bei der folgenden WM bereits in der Gruppenphase ausgeschieden. Nach Europameister Spanien erwischte es am Dienstag Italien. Die Italiener unterlagen Uruguay im Entscheidungsspiel 0:1 (0:0), ihr Teamchef Cesare Prandelli trat danach zurück. Für Aufsehen sorgte eine neuerliche Beißattacke von Uruguays Stürmerstar Luis Suarez.

Uruguay trifft im Achtelfinale auf Kolumbien. Die Kolumbianer sicherten sich mit einem 4:1 (1:1) gegen Japan den Sieg in Gruppe C. Den zweiten Aufstiegsrang eroberte Griechenland mit einem 2:1 (1:0) in einem Krimi gegen die Elfenbeinküste. Im Achtelfinale geht es gegen das Sensationsteam Costa Rica, das die Gruppe mit den Ex-Weltmeistern Uruguay, Italien und England ungeschlagen gewann. Zum Abschluss gegen England gab es ein torloses Remis.

Italien hätte ein solches zum Aufstieg gereicht. Ein Kopfballtreffer von Diego Godin nach einem Corner (81.) bedeutete für den EM-Zweiten, der nach Rot für Claudio Marchisio (59.) eine halbe Stunde in Unterzahl agierte, aber wie schon 2010 in Südafrika in der Vorrunde das Aus. Prandelli zog die Konsequenzen. „Ich übernehme die Verantwortung. Mein Rücktritt ist unwiderruflich“, betonte der Trainer. Auch Verbandschef Giancarlo Abate gab seinen Rückzug bekannt.

Die Schlagzeilen bestimmte aber Suarez. Italien-Verteidiger Giorgio Chiellini wies nach einem Zweikampf mit Uruguays Topstürmer an der Schulter Bissspuren auf. „Es war lächerlich, Suarez nicht auszuschließen“, sagte Chiellini. Der Schiedsrichter sah das Vergehen eine Minute vor dem Goldtor von Godin nicht, dem Angreifer droht dennoch Ungemach von der FIFA. Suarez hat in seiner Profikarriere bereits zweimal für Beiß-Attacken Sperren ausgefasst.

Das Achtelfinale gegen Kolumbien bedeutet, dass zumindest ein südamerikanisches Team im WM-Halbfinale steht. Der Aufsteiger aus Uruguay - Kolumbien trifft nämlich eine Runde später auf den Sieger aus Gastgeber Brasilien gegen Chile. Den dritten Sieg im dritten Spiel der mit zahlreichen Reservisten angetretenen Kolumbianer fixierten Juan Cuadrado per Elfmeter (17.), Jackson Martinez (55., 82.) und James Rodriguez (89.). Shinji Okazaki traf für Japan (45.+2).

Im Parallelspiel hatte die Elfenbeinküste bereits wie der Aufsteiger ausgesehen. Ein Elfmetertor von Giorgios Samaras in der Nachspielzeit (93.) rettete den Europameister von 2004. Griechenland hatte zuvor dank eines Treffers von Andreas Samaris (42.) lange Zeit geführt, Wilfried Bony war aber der Ausgleich gelungen (76.). Die Griechen, die zudem dreimal Latte oder Stange getroffen hatten, bekommen es in ihrem ersten WM-Achtelfinale mit Costa Rica zu tun.

Die Mittelamerikaner besiegelten Englands schlechtestes Abschneiden der Geschichte bei einer WM. Die Engländer, im bedeutungslosen abschließenden Gruppenspiel mit einer an neun Positionen veränderten B-Elf angetreten, mussten erstmals mit nur einem Punkt die Heimreise antreten. Teamchef Roy Hodgson soll die „Three Lions“ dennoch auch zur WM 2016 führen.

(Tageszusammenfassung)