Herodin: Dialekt muss nicht immer Volksmusik sein
Der gebürtige Salzburger Herwig Rogler alias „Herodin“ wagt sich in ein musikalisches Genre vor, das längst den Stempel „Volksmusik“ aufgedrückt bekommen hat. Dass er mit seiner einfühlsamen Dialekt-Musik weit davon entfernt ist, zeigt er am Samstag, 28. Juni, in Innsbruck.
Innsbruck - Die österreichische Musik fristet in der Alpenrepublik immer noch ein Schattendasein. Bestes Beispiel waren jüngst Aussagen der Ö3-Moderatorin Elke Lichtenegger, die mit Geläster über österreichische Musiker einen Shitstorm im Internet auslöste. Dass sie damit vielen jungen Talenten Unrecht tut, beweist auch ein junger Solo-Künstler, der sich am Samstag, 28. Juni, ab 21 Uhr im „the early bird“ in Innsbruck die Ehre gibt.
Herwig Rogler, gebürtiger Salzburger, und unter dem Künstlernamen „Herodin“ unterwegs, wagt sich mit seiner Musik in ein Genre vor, das längst den Stempel „Volksmusik“ aufgedrückt bekommen hat. Dass seine tiefgründigen philosophischen Lieder im Dialekt wenig mit heimischer „Geschunkel-Mucke“ zu tun haben, zeigt sich im Debütalbum „Rohmüch“, das im heurigen Jahr erschien. Herodins Texte sind tiefgründig und poetisch, musikalisch bedient er sich an spanischem und irischem Liedgut. Dabei kommt eine ganz eigene Mischung heraus, die die österreichische Musik in eine ganz neue Richtung bringt.
Die Stücke zum Debüt hat Herodin im eigenen Tonstudio in Graz eingespielt, auch die Albumproduktion verlief im Alleingang. Erfahrung sammelte er in den vergangenen Jahren zur Genüge in verschiedenen Bands. Die Einflüsse machen sich auch in seiner Musik bemerkbar. Und Elke Lichtenegger? Der dürfte angesichts österreichischer Musik-Talente wie Herodin langsam das Lästern vergehen. (tt.com)