Lösung für Schlachthof am Tisch
Die Pitztaler Gemeinden waren nicht bereit, den Abgang des Schlachthauses Wenns zu tragen. Nun wurde ein Pächter gefunden.
Von Hubert Daum
Wenns –Die Novelle zum Flurverfassungsgesetz in der Causa Agrargemeinschaften, die am 1. Juli in Kraft tritt, wirft auch auf das Schlachthaus in Wenns, im Jahre 1999 unter Federführung der Agrargemeinschaft Wenns erbaut, ihre Schatten voraus. Das jährliche, relativ hohe Minus, das bisher die Agrargemeinschaften des Tales und die Gemeinde St. Leonhard trugen, sollte ab nun auf alle Pitztaler Gemeinden aufgeteilt werden.
Schon im Jänner beschäftigte sich der Gemeinderat Jerzens damit und artikulierte klar, dass man nicht gewillt sei, diese Last zu tragen. Die anderen Kommunen zogen nach. Seit diesem Zeitpunkt kümmert man sich unter der Leitung des Wenner BM Walter Schöpf um eine Lösung. „Wir hatten einige Sitzungen mit allen Vertragspartnern“, berichtet Schöpf, „Ziel war es, eine Einigung im Sinne der Bauern und der Bewirtschaftung zu finden.“ Die Lösung des Gordischen Knotens heißt Thomas Leitner, der den Schlachthof ab 1. August gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Simone Mauß pachten und in Eigenregie betreiben wird. Leitner, der auch das Schlachthaus Imsterberg führt und seit drei Jahren als Metzger in Wenns angestellt ist: „Wir haben im letzten Jahr hier über sechs Tonnen Fleisch verarbeitet. Das trotzdem entstandene Defizit begründet sich hauptsächlich durch Personal- und Investitionskosten.“
Laut Schöpf sei der Vertag jetzt ausgearbeitet und unterschriftsreif: „Den werde ich nun dem Gemeinderat und den Vertragspartnern vorlegen. Parallel dazu werden wir eruieren, was im Schlachthaus herzurichten ist.“ Die neuen Pächter rechnen sich trotz des bisherigen Defizits eine rentable Führung des Betriebes aus. Allerdings werde man die Strategie dazu erst Ende Juli präsentieren.