Deutsche Regierung hält sinkende Ökostrom-Umlage für möglich
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Regierung hält im Zuge der Ökostrom-Reform eine geringere Umlage für den Großteil der Verbraucher für mö...
Berlin (APA/Reuters) - Die deutsche Regierung hält im Zuge der Ökostrom-Reform eine geringere Umlage für den Großteil der Verbraucher für möglich. Das deutsche Wirtschaftsministerium legte am Mittwoch Zahlen für verschiedene Szenarien zur Entwicklung des Strompreises vor. Von diesem hängt die Höhe der Umlage zur Förderung der Öko-Energie ab.
Den Schätzungen des Ministeriums zufolge liegt die Abgabe in den nächsten drei Jahren zwischen 5,8 Cent pro Kilowattstunde und 6,6 Cent. Aktuell beträgt sie 6,24 Cent. Für den Kunden bedeutet dies aber nicht automatisch eine niedrigere Stromrechnung. Dies hänge davon ab, ob die Energie-Anbieter sinkende Großhandels-Strompreise auch weitergeben, heißt es in einem Papier des Ministeriums.
Geht man - wie viele Experten - von einem Strom-Börsenpreis von vier Cent je Kilowattstunde aus, würde die Umlage nach den Schätzungen des deutschen Wirtschaftsministeriums im kommenden Jahr leicht auf 6,1 Cent sinken. Danach würde sie auf 6,2 Cent 2016 und 6,4 Cent 2017 steigen. Die Umlage ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen: 2012 betrug sie noch gut 3,5Cent, im vergangenen Jahr schnellte sie auf knapp 5,3 Cent hoch.
Die Umlage zur Förderung des Ökostroms müssen Millionen private und gewerbliche Stromkunden zahlen. Es geht um eine Gesamtsumme von über 23 Mrd. Euro. Industriebetriebe, die besonders viel Strom verbrauchen, sind dagegen größtenteils ausgenommen. Die Regierung streitet sich derzeit mit der EU-Kommission über die Reformpläne für das Erneuerbare-Energien-Gesetz, in dem das Umlage-System geregelt ist. Ohne grünes Licht der Brüsseler Behörde wackeln die milliardenschweren Rabatte der Industrie.