Argentiniens langer Weg aus der Staatspleite

Buenos Aires (APA/dpa) - Seit fast 13 Jahren ringt Argentinien, um schrittweise aus der Staatspleite zu kommen. Ein Urteil in New York kann ...

Buenos Aires (APA/dpa) - Seit fast 13 Jahren ringt Argentinien, um schrittweise aus der Staatspleite zu kommen. Ein Urteil in New York kann die Tilgung der letzten ausstehenden Schulden einleiten, oder zu einem neuen Zahlungsausfall führen.

23. Dezember 2001: Argentinien erklärt sich zahlungsunfähig. Die Staatspleite über 102 Mrd. Dollar (74,90 Mrd. Euro) ist die bisher größte der zeitgenössischen Geschichte.

3. März 2005: Erste Umschuldung, Gläubiger in Besitz von 76 Prozent der ausstehenden Schuld nehmen einen Kapitalschnitt von 65 Prozent an.

3. Jänner 2006: Argentinien zahlt vorzeitig den gesamten Betrag der Anleihen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurück: 9,5 Milliarden Dollar (6,98 Mrd. Euro).

2. September 2008: Argentinien erklärt sich bereit, die Milliardenschulden an die staatlichen Gläubiger („Pariser Club“) zurückzuzahlen. Die Ankündigung versandet in der globalen Finanzkrise nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers.

23. Juni 2010: Zweite Umschuldung, insgesamt sind damit 92,4 Prozent der ausstehenden Schulden umstrukturiert worden.

22. November 2012: Der New Yorker Richter Thomas Griesa verurteilt Argentinien, bis zum 15. Dezember 1,3 Milliarden Dollar (954,62 Mio. Euro) an die Hedgefonds NML Capital und Aurelius für Bonds zu zahlen, die nicht in die Umschuldungen eingegangen waren.

26. November 2012: Argentinien legt Berufung gegen das Urteil ein.

23. August 2013: Das New Yorker Berufungsgericht bestätigt das Urteil.

29. Mai 2014: Argentinien einigt sich mit den staatlichen Gläubigern des „Pariser Clubs“ auf die Rückzahlung von 7,2 Milliarden Dollar (5,29 Mrd. Euro).

16. Juni 2014: Der Oberste Gerichtshof der USA weist einen Berufungsantrag Argentiniens ab. Damit steht das Urteil Griesas.

20. Juni 2014: Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner erklärt sich bereit, den Verpflichtungen aller Gläubiger „unter gerechten und ausgewogenen Bedingungen“ nachzugehen.

23. Juni 2014: Griesa ernennt den New Yorker Rechtsanwalt Daniel Pollack, um direkte Verhandlungen zu leiten.