WKÖ-Wirtschaftsbarometer: Erholung nur im Schritttempo

Wien (APA) - Österreichs Unternehmen erwarten höhere Umsätze, das allgemeine Wirtschaftsklima wird jedoch schwächer eingeschätzt als noch im...

Wien (APA) - Österreichs Unternehmen erwarten höhere Umsätze, das allgemeine Wirtschaftsklima wird jedoch schwächer eingeschätzt als noch im Herbst und liegt im negativen Bereich. Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate zeigen somit überwiegend eine Seitwärtsbewegung gegenüber Herbst 2013 und liegen weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt, so das Ergebnis des WKÖ-Wirtschaftsbarometers.

„In der österreichischen Wirtschaft geht es bergauf, das aber leider nur im Schritttempo“, so der Leiter der WKÖ-Wirtschaftspolitik, Christoph Schneider, am Mittwoch in einer Aussendung. Von einem Aufschwung könne 2014 keine Rede sein, die Erholung falle deutlich schwächer aus als nach früheren Wachstumskrisen. Für die repräsentative Umfrage wurden im Mai die wirtschaftlichen Erwartungen von mehr als 2.300 Betrieben ermittelt.

Für die kommenden zwölf Monaten erwarten die Unternehmen eine Anstieg der Exportumsätze, die Investitionsabsichten bleiben dagegen deutlich hinter den positiveren Umsatzerwartungen zurück. „In weiterer Folge wollen die Unternehmen auch die Beschäftigung mehrheitlich nur konstant halten, anstatt zusätzliche Beschäftigte einzustellen“, so Schneider. Im Vergleich der Größenklassen seien die mittleren Unternehmen am optimistischsten, die kleinen Unternehmen besonders vorsichtig.

Aktuell geben 54 Prozent der Unternehmen an, in den kommenden zwölf Monaten Ersatzinvestitionen tätigen zu wollen, 30 Prozent planen, Neuinvestitionen aufzuschieben oder zu streichen und 19 Prozent haben erst gar keine Neuinvestitionen geplant.

Ein Drittel der Unternehmen bewertet den Standort Österreich als „gut“, 4 Prozent sogar als „sehr gut“. Weitere 39 Prozent geben an, dass sie den Standort neutral einschätzen, für immerhin ein Viertel ist er „weniger gut“. Unterschiede zeigen sich sowohl in der Untergliederung nach Größenklassen als auch nach Sektoren. So schätzen mittlere und große Unternehmen den Standort Österreich tendenziell etwas besser ein als kleine Unternehmen. Dienstleistungsunternehmen bewerten den Standort Österreich besser als Unternehmen aus dem produzierenden Bereich.

„Die Rahmenbedingungen für den Standort Österreich müssen verbessert werden“, fordert Schneider. Neue oder höhere Eigentumssteuern oder andere zusätzliche Belastungen seien in dieser Hinsicht genau das Gegenteil dessen, was die Betriebe wollen und brauchen, um wirtschaftlich durchstarten zu können.

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