Chiles Regierung will Rechte der Urvölker stärken

Santiago de Chile (APA/dpa) - Chile will seinen Ureinwohnern größere Rechte einräumen. „Wir stehen in ihrer Schuld“, sagte Staatschefin Mich...

Santiago de Chile (APA/dpa) - Chile will seinen Ureinwohnern größere Rechte einräumen. „Wir stehen in ihrer Schuld“, sagte Staatschefin Michelle Bachelet am Dienstag (Ortszeit) anlässlich des Tages der indigenen Völker vor Vertretern der Mapuche, Aymara und Rapa Nui im Regierungspalast in der Hauptstadt Santiago. Es sei Zeit, die legitimen Rechte der Urbevölkerung anzuerkennen und zu erweitern.

Bachelet kündigte unter anderem an, die Rückgabe von Ländereien auszuweiten, die die Indios von jeher als ihr Eigentum betrachten. Auch sollen ein Ministerium für indigene Angelegenheiten und ein Rat der indigenen Völker gebildet werden. „Wir haben als Gesellschaft die Chance, eine neue Ära der interkulturellen Beziehungen zu beginnen“, sagte die Präsidentin.

Rund elf Prozent der 16,6 Millionen Chilenen haben sich bei der jüngsten Volkszählung als Mitglieder indigener Völker bezeichnet. Die größte Minderheit bilden die im Süden des Landes ansässigen Mapuche, die schon seit Jahren Autonomie und die Rückgabe von Ländereien fordern. Dabei kam es auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Seit Mitte der 1990er Jahre kamen mehrere Indios und Siedler ums Leben.

Bachelets Regierung ist den Ureinwohnern bereits entgegengekommen. So ernannte sie im Februar Francisco Huenchumilla, einen Politiker mit Mapuche-Wurzeln, zum neuen Gouverneur der Region Araucanía, des Zentrums der Konflikte.