Ärzte in Tirol 2 - „Verschobene Untersuchung war größter Fehler“
Innsbruck (APA) - Im Prozess nach dem Tod eines dreijährigen Mädchens an der Innsbrucker Klinik kritisierte Gutachterin Sylvia Fitzal das Ve...
Innsbruck (APA) - Im Prozess nach dem Tod eines dreijährigen Mädchens an der Innsbrucker Klinik kritisierte Gutachterin Sylvia Fitzal das Verschieben der Kontrolluntersuchung. „Der größte Fehler war sicherlich den zweiten Eingriff nicht frühzeitig durchzuführen“, meinte die Anästhesistin. „Hätte es mit der Kommunikation funktioniert, wäre alles andere danach nicht passiert“, betonte sie.
Der als Gutachter bestellte Kinderarzt Peter Voitl stimmte Fitzal zu. „Entscheidend war, dass für die Kontrolluntersuchung nicht gleich ein Termin fixiert wurde“, sagte Voitl. Wäre die Intubation des Kindes von vorneherein für einen längeren Zeitraum geplant gewesen, hätte man ein anderes Sedativum gewählt, führte der Kinderarzt aus.
Auch Voitl ging, wie bereits Fitzal, davon aus, dass das PRIS bereits im Laufe des Nachmittags des zweiten Tages erkennbar gewesen sei. „Es handelt sich dabei aber um ein sehr seltenes Krankheitsbild und die Interpretation der vorhandenen Zeichen ist nicht ganz einfach“, erklärte der Kinderarzt. Die Diagnose und Behandlung seien trotzdem „einigermaßen zeitgerecht“ erfolgt, fügte er hinzu.