EU-Topjobs - Lajcak als möglicher Ashton-Nachfolger im Gespräch
Brüssel (APA) - Der slowakische Außenminister und frühere internationale Bosnien-Beauftragte Miroslav Lajcak ist als möglicher Nachfolger de...
Brüssel (APA) - Der slowakische Außenminister und frühere internationale Bosnien-Beauftragte Miroslav Lajcak ist als möglicher Nachfolger der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton im Gespräch. „Sein Name kam auf, weil er sehr geachtet und als Minister gut bekannt ist“, sagte ein EU-Diplomat am Mittwoch in Brüssel.
Lajcak ist parteilos, wird aber eher dem sozialdemokratischen Lager zugerechnet. Beim bevorstehenden EU-Gipfel am Freitag in Brüssel soll zwar formal nur eine Einigung über den nächsten EU-Kommissionspräsidenten erzielt werden, doch erwarten Diplomaten schon auch eine implizite Festlegung auf die anderen, noch zu vergebenden EU-Topjobs. So ist etwa die dänische Regierungschefin, die Sozialdemokratin Helle Thorning-Schmidt, als mögliche EU-Ratspräsidentin und Nachfolgerin von Herman Van Rompuy im Gespräch.
Ein wichtiger Aspekt bei der Verteilung der EU-Topposten ist nach Angaben von Diplomaten ein ausgewogenes Verhältnis unter den Geschlechtern. So hatte der christdemokratische Kandidat für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten, Jean-Claude Juncker, bereits die EU-Staaten gemahnt, mehr Frauen für die nächste EU-Kommission vorzuschlagen. Dem Vernehmen nach ist auch die amtierende EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgiewa, als mögliche Ashton-Nachfolgerin im Gespräch. Die Bulgarin Georgiewa (Georgieva) zählt zu den Konservativen, ebenso wie der lange Zeit als Favorit für diesen Posten gehandelte polnische Außenminister Radoslaw Sikorski, der allerdings zuletzt durch eine Abhöraffäre in seinem Land unter Druck gekommen ist.
Der EU-Außenbeauftragte wird für fünf Jahre gewählt. Er ist in Personalunion auch Vizepräsident der EU-Kommission. Die reguläre Amtszeit der derzeitigen Europäischen Kommission unter Jose Manuel Barroso endet Ende Oktober.