Kreuz muss in Paduas öffentlichen Gebäuden hängen

Padua (APA) - Das Kruzifix wird künftig in allen öffentlichen Gebäuden und Schulen der Stadt Padua hängen müssen. Dies betonte der neugewählte Bürgermeister und Senator der Lega Nord, Massimo Bitonci. Die Gemeinde habe Kruzifixe für alle öffentliche Gebäude gekauft, erklärte der Bürgermeister auf seiner Facebook Seite. „Wehe, wer sie wegnimmt!“, schrieb Bitonci.

Das Kruzifix in den Schulklassen und in den öffentlichen Gebäuden ist in Italien seit Jahren eine heikle Angelegenheit. In einem 2011 gefällten Urteil hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) festgehalten, dass Kruzifixe in öffentlichen Gebäude keine Verletzung der religiösen Freiheit darstellen, weil Kreuze Ausdruck der in Italien überwiegenden katholischen Kultur seien.

Die große Kammer des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hatte Italien damals vom Vorwurf der Menschenrechtsverletzung freigesprochen. 2009 hatte der EGMR noch einer in Italien lebenden finnischen Mutter zweier Söhne recht gegeben. Die Atheistin betrachtete die Kreuze in Klassenzimmern als Verstoß gegen die Religionsfreiheit.

Der Mann der Finnin, Massimo Albertin, kritisierte den Bürgermeister Paduas. „2009 hat uns Bitonci wegen unseren Ideen angegriffen. Wir konnten gegen ihn nichts unternehmen, weil er als Parlamentarier durch die Immunität geschützt ist“, so Albertin.