Möglicher FPÖ-Partner aus Bulgarien will zu anderer EU-Fraktion

Sofia/Straßburg (APA) - Der als möglicher Partner für eine Rechtsfraktion der FPÖ und anderer Parteien im EU-Parlament gehandelte bulgarische Abgeordnete Angel Dzhambazki will sich der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten (ECR) anschließen. Das sagte der Nationalist im Gespräch mit der APA am Mittwoch.

Auch der andere Abgeordnete seiner Wahlliste, Nikolaj Barekow von der Bewegung Bulgarien ohne Zensur, hatte sich zuvor der ECR-Fraktion um die britischen Konservativen angeschlossen. Noch ist unklar, ob die Konservativen und Reformisten Dzhambazki aufnehmen wollen. Er hatte zuletzt mit dem Sager aufhorchen lassen, bei Song-Contest-Siegerin Conchita Wurst handle es sich um einen „gentechnisch manipulierten Organismus“. Im Bezug auf Transsexualität sagte er, es sei eine „Sünde unserer Zeit, solche Perversität zu tolerieren“. Zur APA sagte er, er habe die Bemerkung zu Wurst metaphorisch gemeint. Er beklagte, dass Homosexuellen-Gruppen zu große Ansprüche auf freie Äußerung ihrer Ansichten stellten.

Der FPÖ und ihre Verbündeten hatten auf laut Angaben aus dem Europaparlament auf den Bulgaren als Mitglied für die Gründung einer eigenen Fraktion gehofft. Für eine Fraktion müssen sich mindestens 25 Europaabgeordnete aus mindestens sieben EU-Staaten zusammenschließen. Bisher fanden sich neben der FPÖ aber nur die Partei von Geert Wilders aus den Niederlanden, die französische Front National (FN), die italienische Lega Nord und der belgische Vlaams Belang.

Der Fraktionsstatus würde den Parteien Zugang zu zusätzlichen Mitteln in Millionenhöhe geben, zudem erhielten sie mehr Redezeit und Ausschusssitze. Auch nach der konstituierenden Sitzung des EU-Parlaments am 1. Juli ist die Bildung einer Fraktion noch möglich.

(Alternative Schreibweise: Dschambaski)

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