Wenn das Pflaster zum Parkett wird
Der Innsbrucker Tanzsommer feiert sein 20-jähriges Bestehen und macht die Stadt beim Langen Tag des Tanzes zur Bühne.
Innsbruck –Man schrieb das Jahr 1995, als der „Internationale Tanzsommer Innsbruck“ erstmals über die Bühne ging. Was damals Neuland war, hat sich mittlerweile zu einer fixen Größe in der Tiroler Kulturlandschaft gemausert und im Laufe der vergangenen 19 Jahre 700.000 Besucher mit Körperkünstlern aus aller Herren Länder in Berührung kommen lassen. Zum 20. Geburtstag des Festivals, das seit 1999 auch mit einem vielseitigen Workshop-Programm aufwartet, wird heute die ganze Stadt zur Bühne. Schließlich steht der Lange Tag des Tanzes auf dem Programm, bei dem unzählige Gruppen verschiedenster Stile Einblicke in ihr Können geben – und die Zuschauer auch zum Mitmachen einladen. Los geht’s um 13 Uhr, getanzt wird unter anderem in den Rathausgalerien, im Kaufhaus Tyrol, im Sillpark, im DEZ, in der Hörtnagl-Passage und – falls das Wetter mitspielt – auch in der Maria-Theresien-Straße.
Der Höhepunkt der breit gefächerten Gratis-Veranstaltung, die der Tanzsommer gemeinsam mit zahlreichen Tiroler Tanzinstitutionen und der ambitionierten Streetdance Szene auf die Beine gestellt hat, spielt sich gegen 22.30 Uhr auf dem Vorplatz des Landestheaters ab: In schwindelerregender Höhe wird dann die spanische Kompanie Grupo Puja atemberaubende Einblicke in ihr Können geben – sozusagen als Draufgabe für die eigentliche Premiere, die ein paar Meter weiter in der Dogana stattfindet. Das Dance Theatre of Harlem eröffnet dort das Jubiläumsprogramm, das bis 12. Juli ein ball-loses Kontrastprogramm zur Fußball-WM bildet. Wobei: Ganz ohne Brasilien-Anspielung kommt auch der Tanzsommer nicht aus, wie das Engagement der São Paulo Dance Company beweist, die am 6. und 7. Juli antanzt. Nicht zustande kommen konnte die geplante Überraschungs-Vorstellung „Enigma“, die Künstler aus Osteuropa und den USA nach Innsbruck gelockt hätte, Ende Mai aber abgesagt werden musste. (fach)