Schiitenführer al-Sadr gegen US-Militärberater im Irak

Bagdad (APA/AFP) - Der einflussreiche irakische Schiitenführer Muqktada al-Sadr (Moktada) hat sich vehement gegen die Präsenz von US-Militär...

Bagdad (APA/AFP) - Der einflussreiche irakische Schiitenführer Muqktada al-Sadr (Moktada) hat sich vehement gegen die Präsenz von US-Militärberatern in seinem Land ausgesprochen. Die USA seien ein „Besatzerstaat“, so al-Sadr am Mittwochabend in einer TV-Ansprache. Er werde „nur internationale Hilfe für die irakische Armee akzeptieren, die nicht von Besatzerstaaten kommt“.

Damit wandte sich der Schiitenführer gegen Bemühungen der USA, die irakische Regierung im Kampf gegen die Jihadisten zu unterstützen. Erst am Dienstag hatte das Verteidigungsministerium in Washington verkündet, dass die ersten US-Militärberater ihre Arbeit im Irak aufgenommen haben.

Während der jahrelangen US-Präsenz im Irak war die etwa 60.000 Mann starke Mahdi-Armee von al-Sadr lange der mächtigste Gegner der US-Truppen. Doch nach wochenlangen Kämpfen um ihre Hochburg Sadr-City im Frühjahr 2008 löste er die Miliz auf und gründete eine politische Bewegung. Al-Sadr selbst zog sich zurück und widmete sich religiösen Studien, im Februar dieses Jahres verkündete er seinen kompletten Rückzug aus der Politik. Trotzdem hat der Schiitenführer noch immer immensen Einfluss im Irak.

Kämpfer der radikalen sunnitischen Bewegung Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) haben inzwischen weite Teile des Nordiraks unter ihre Kontrolle gebracht. Angesichts des Vormarsches hatte al-Sadr unlängst zur Bildung von Bürgerwehren aufgerufen.