Stichwort - Der Aufsichtsrat der Staatsholding ÖIAG

Wien (APA) - Das Aufsichtsgremium der Staatsholding ÖIAG hat 15 Mitglieder - zehn Kapital- und fünf Arbeitnehmervertreter. Das Gremium erneu...

Wien (APA) - Das Aufsichtsgremium der Staatsholding ÖIAG hat 15 Mitglieder - zehn Kapital- und fünf Arbeitnehmervertreter. Das Gremium erneuert sich selbst, seit dies die schwarz-blaue Koalition im Jahr 2000 einführte. Üblicherweise reden Eigentümer - in diesem Fall die Republik Österreich - bei der Besetzung von Aufsichtsgremien mit.

Argumentiert wurde die Selbsterneuerung, damit, dass so der politische Einfluss hintangehalten werde. Dieser Meinung ist auch der heute ausscheidende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Peter Mitterbauer. Kritiker sagen hingegen, der Politeinfluss sei trotz der Selbsterneuerung aufrecht.

Fakt ist jedenfalls, dass die beiden jetzigen Regierungsparteien SPÖ und ÖVP die Selbsterneuerung bei der eigentlich geplanten ÖIAG-Reform, die zwar im Regierungsübereinkommen steht, aber wegen Streitigkeiten bisher nicht umgesetzt wurde, abschaffen wollten.

Das 15-köpfige Gremium hat nur drei weibliche Mitglieder. Hier die Aufsichtsräte der Staatsholding, unter denen heute drei ausgetauscht werden und die jeweils verbleibende Dauer ihrer Funktionsperioden:

Der scheidende Aufsichtsratschef Peter Mitterbauer, dessen Funktionsperiode mit der HV zum Jahresabschluss 2013 mit dem heutigen Tage ausläuft, schlägt seinen ersten Stellvertreter Siegfried Wolf als Nachfolger vor. Wolf kann aber gar nicht mehr lange Mitglied (und Chef) des Gremiums bleiben, denn seine Periode endet mit dem ÖIAG-Jahresabschluss 2015, so ziemlich genau in zwei Jahren. Dann braucht der ÖIAG-Aufsichtsrat wieder einen neuen Vorsitzenden.

Der zweite stellvertretende Vorsitzende, Wolfgang Pfarl, Präsident der Austro Papier, scheidet wie Mitterbauer heute, mit der HV zum Jahresabschluss 2013, aus dem Gremium aus.

Also wird heute nicht nur ein neuer AR-Chef der ÖIAG gewählt, sondern auch die zwei Stellvertreter sind neu zu benennen. Mit dem heutigen Tag aus dem Gremium scheidet wie Mitterbauer und Pfarl auch Alexander Reklin von der Alcar Holding aus dem ÖIAG-Gremium aus.

Neu in den Aufsichtsrat kommen, wie bereits am Montag fixiert wurde, für die drei ausscheidenden Mitglieder Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess, Andritz-Chef Wolfgang Leitner und Wirtschaftsprüfer Friedrich Rödler.

Das Mandat von Wolfgang Bernhard von der Daimler AG endet mit dem Jahresabschluss 2017.

Die Funktionsperiode der Ex-SPÖ-Politikerin und -Siemensvorständin Brigitte Ederer läuft noch bis zur Hauptversammlung zum Jahresabschluss 2015.

Der Medienunternehmer Michael Grabner muss seinen Aufsichtsposten ebenso zum ÖIAG-Jahresabschluss 2015 räumen.

Der Generaldirektor der Österreichischen Volksbanken-AG (ÖVAG), Stephan Koren ist noch bis 2017 in den Aufsichtsrat gewählt. Er wurde zuletzt zwar medial als potenzielle Alternative für Wolf als ÖIAG-Präsident genannt, andere Beobachter halten das aber für unrealistisch.

Die Mandate von Thomas G. Winkler und Brigitta Zöchling-Jud laufen mit der HV zum Jahresabschluss 2019 aus.

Die Funktionsperioden der Interessensvertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat der Staatsholding enden allesamt mit der Hauptversammlung zum Jahresabschluss 2014. Es handelt sich um Walter Hotz, Betriebsratschef der A1 Telekom Austria AG, Helmut Köstinger, Betriebsratschef bei der Post AG, Werner Luksch, Stellvertreter von Hotz, Herbert Lindner Betriebsratschef der OMV und Martin Rossman, Vorsitzender der Konzernvertretung der OMV AG.

~ WEB http://www.oiag.at ~ APA314 2014-06-26/13:31